Luzern in 60 Sekunden

Das Löwendenkmal – eine integrierte Wildsau?

5. August 2022, 10:02 Uhr
Die Radio Pilatus-Sommerserie – Luzern in 60 Sekunden

Initiant des bekannten Löwendenkmals ist Karl Pfyffer (1771-1840), ehermaliger Leutnant der Schweizergarde. Im Sommer 1792 weilte er im Urlaub in Luzern. Am 10. August stürmten in Paris Revolutionäre mit grosser Übermacht das Schloss von König Ludwig XVI. Die Schweizergarde wurde dabei fast restlos vernichtet. Grund genug für Pfyffer, den heldenhaft kämpfenden Gardisten ein würdiges Denkmal zu setzen.

Steinbruch grenzte an Liegenschaft von Pfyffer

Als Standort für das Denkmal wählte Pfyffer den zu seiner Liegenschaft gehörenden Steinbruch unterhalb des Wesemlin. Für die Finanzierung lancierte er eine Geldsammlung. 1818 kontaktierte er dann den dänischen Künstler Bertel Thorvaldsen, welcher sich in Rom einen Namen als Bildhauer gemacht hatte. Das Geld reichte jedoch nur für zwei Modelle, aber nicht dafür, Thorvaldsen für die Arbeit nach Luzern zu holen.

Bildhauer Nummer 3 musste es richten

Aufgrund der knappen finanziellen Mittel wurde der Solothurner Urs Eggenschwyler beauftragt. Leider stürtzte dieser jedoch schon nach wenigen Tagen vom Gerüst und verstarb wenig später. Somit kam Bildhauer Nummer 3 zum Zug. Der Konstanzer Bildhauer Lukas Ahorn, welcher den Löwen anhand des Modells innerhalb von 14 Monaten aus dem Fels meisselte.

Was hat es mit dem Wildschwein auf sich?

Die Legende besagt, dass Ahorn aber gar nicht zufrieden war mit der Bezahlung. Anscheinend rächte er sich damit, rächte er sich damit, dass er dem Bildnis des Löwen ein monumentales Wildschwein hinzufügte. Dies ist zwar nirgends dokumentiert, aufmerksame Betrachter können aberfeststellen, dass die in den Sandsteinbruch gehauene Höhle, in welcher der Löwe liegt, tatsächlich die Umrisse einer Wildsau aufweist.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 5. Juli 2015 05:05
aktualisiert: 5. August 2022 10:02