Tanke-Schön: Das Geschäft mit den Nummern

26. August 2016, 08:36 Uhr
Zentralschweizer Kantone handhaben Vorgehen unterschiedlich

Eine coole Schnapszahl, das eigene Geburtsjahr oder sonst eine spezielle Zahlenkombination: Es gibt offenbar viele, welche bereit sind für eine besondere Autonummer einiges an Geld zu investieren. So hat beispielsweise vor drei Jahren im Kanton St. Gallen die Nummer «SG 1» für sagenhafte 135'000 Franken den Besitzer gewechselt und auch «TI 10» war einem Liebhaber diese Summe Wert. Für die Kantone selbst ist dies ein einträgliches Geschäft. Es spült Millionen von Franken in die Staatskassen.

Ob- und Nidwalden verkaufen alle zwei Monate, Uri und Luzern rund um die Uhr

Mit sogenannten Wunschkontrollschildern gehen nicht alle Kantone gleich um. So bereitet das Verkehrssicherheitszentrum OW/NW zum Beispiel alle zwei Monate ein neues Angebot von besonderen Kontrollschildern für Personenwagen und Motorräder vor und verkauft diese dann jeweils am ersten Arbeitstag in den geraden Monaten.

In den Kantonen Uri und Luzern dagegen können laufend Wunschschilder gekauft werden. Im Kanton Luzern ist dabei nicht zu vergessen, dass je nach Nummernbereich und Kombination jeweils zusätzliche Kosten anfallen. Wer beispielsweise die Nummer «LU 35056» kauft, bezahlt 600 Franken und hinzu kommt ein Aufpreis von 600 Franken für den Nummernbereich 20’000 bis 39’999.

Kanton Zug soll ab 2017 Auktionen durchführen

In vielen Kantonen darf man selbst keine Autonummern verkaufen. Anders ist dies aber im Kanton Zug. Dort können die ZG-Schilder seit 1986 frei übertragen werden. Dies soll grundsätzlich auch in Zukunft so bleiben. Die Kantonsregierung will jedoch zusätzlich ab 2017 interessante Nummernschilder versteigern können. Unter den Hammer kämen dann beispielsweise die Kontrollschilder «ZG 88 888», «ZG 99 999» und «ZG 100 000», sowie die Kontrollschilder mit der Nummer 1 bis 100. Definitiv ist dies jedoch noch nicht. Denn die Pläne sind Teil des Entlastungsprogramms 2015-2018 und gegen dieses regt sich Widerstand.

Schwyz, Zürich oder St. Gallen setzen bereits auf Auktionen

Dass sich Auktionen mit Autonummern für die Kantone lohnen, stellt unter anderem der Kanton Zürich unter Beweis. Dort wurden so 2013 beispielsweise 2,5 Millionen Franken eingenommen. Aber auch die Kantone St. Gallen oder Aargau kennen diese Praxis. Im Kanton Schwyz oder auch im Kanton Baselland gibt es zwei Varianten: Tiefe und besonders attraktive Nummern werden in Auktionen vergeben, die übrigen freien Autonummern gibt es zu fixen Preisen.

Bern verlangt Sonderabgaben bei Halterwechsel

Und noch etwas anders geht der Kanton Bern vor. Es gibt neben Auktionen auch die Möglichkeit, dass Autonummern weitergegeben werden. Dann aber fallen beim Halterwechsel je nach Nummer «Sonderabgaben» von Seiten des Kantons an.

9. März 2020 - 14:48

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Selina Linder
veröffentlicht: 26. August 2016 08:36
aktualisiert: 26. August 2016 08:36