Das Luzerner Fest vor ungewisser Zukunft

23. Januar 2018, 11:06 Uhr
Nach dem grossen Jubiläum folgt 2019 eine Pause

In diesem Jahr findet das Luzerner Fest am 29. und 30. Juni 2018 bereits zum 10. Mal in Folge statt. Im Anschlussjahr 2019 wird es kein Fest geben, teilte das OK mit. Wie das «neue» Luzerner Fest ab 2020 aussehen werde, sei offen.

«Die Verantwortlichen des Luzerner Fests blicken auf ein tolles Jahr zurück», heisst es in einer Mitteilung des OK. An der Checkübergabe vom November konnten das Luzerner Fest und das Altstadt Fäscht gemeinsam über 214'000 Franken an die Stiftung «Luzerner helfen Luzernern» übergeben – ein Rekordergebnis. Damit auch dieses Jahr wieder möglichst viel Geld für den guten Zweck zusammenkommt, laufen die Planungen für das Luzerner Fest 2018 auf Hochtouren. «Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf ein tolles Jubiläums-Fest freuen», verspricht OK-Präsidentin Corinne Imbach.

Veränderte Bedürfnisse
Grössere Veränderungen zeichnen sich im Anschluss an das Jubiläumsfest ab. Im Laufe eines Strategieprozesses hat die Stiftung «Luzerner helfen Luzernern» gemeinsam mit dem OK entschieden, 2019 eine Festpause einzulegen. «10 Jahre sind eine stolze Zeit. Das Umfeld des Fests aber auch die Bedürfnisse und das Verhalten der Besucherinnen und Besucher haben sich stark verändert», so Stiftungsratspräsident Beat Züsli. Um das Fest auch künftig erfolgreich und mit möglichst hohem Gewinn zugunsten der Stiftung «Luzerner helfen Luzernern» durchführen zu können, brauche es längerfristig grössere Anpassungen. «Das Fest muss in der Stadt Luzern breiter abgestützt sein – für diesen Prozess brauchen wir genügend Zeit und auch mal eine Verschnaufpause», so Corinne Imbach. Die OK-Präsidentin betont, dass das OK in den vergangenen Jahren durchschnittlich 4'000 bis 5'000 Stunden pro Fest investiert habe – «und das zu einem grossen Teil ehrenamtlich».

Höhere Kosten, grössere Risiken
Während frühere Stadtfeste von zahlreichen freiwilligen Helfern realisiert wurden, nimmt die Professionalisierung heute stetig zu – und zwar in allen Bereichen: «Es wird immer schwieriger, ehrenamtliche Helfer zu finden, die für den guten Zweck einen Einsatz leisten», so Corinne Imbach. Nebst steigenden Kosten im Sicherheitsbereich oder bei der Infrastruktur seien auch die Auflagen – vom Verkehrskonzept bis zur Gastronomie – stetig strenger geworden. Die Konsequenz: Jährlich steigende Kosten und ein immer grösseres finanzielles Risiko, das bei einer Open-Air-Veranstaltung ohne Eintritt nicht reduziert werden kann.

«Die Karten werden neu gemischt»
Wie das Fest nach der Pause ab 2020 aussehen und in welcher Regelmässigkeit es stattfinden wird, ist offen. «Auch in Zukunft lautet das Hauptziel, einen möglichst hohen Spendenbeitrag an die Stiftung ‚Luzerner helfen Luzernern’ ausschütten zu können», betont Corinne Imbach. Hier sei auch die Stadt Luzern gefordert, gute Rahmenbedingungen für ein zukünftiges «Stadtfest mit karikativem Charakter» bereitzustellen. «Ich freue mich auf diesen spannenden Prozess – die Karten werden neu gemischt.» Bei diesem Konzeptions-Prozess sind die Luzerner Bevölkerung, das Gewerbe sowie Vertreterinnen und Vertreter von Luzerner Vereinen und Kulturinstitutionen dazu eigenladen, aktiv bei der Neugestaltung mitzuwirken.

Wie weiter beim «Lozärner Altstadtfäscht»?

Vorderhand im gleichen Rahmen weiter geht es derweil beim «Lozärner Altstadtfäscht». Hier wollen die Verantwortlichen nach der Fasnacht weiter informieren. Das «Lozärner Altstadtfäscht» in seiner heutigen Form gibt es 2018 das dritte Mal. Im Jahr 1977 wurde erstmals das «Luzerner Altstadt Fest» durchgeführt.

6. März 2020 - 19:14

Das Luzerner Fest steht vor einer ungewissen Zukunft

Fabian Kreienbühl
veröffentlicht: 23. Januar 2018 08:57
aktualisiert: 23. Januar 2018 11:06