Luzern: Stadtautobahn wird nicht geprüft

12. Dezember 2018, 11:44 Uhr
Von einer Schliessung will die Stadtregierung vorerst nichts wissen
© Tommy Durrer
Von einer Schliessung will die Stadtregierung vorerst nichts wissen

Das städtebauliche Potential im Raum Kasernenplatz bis Ibach ist hoch – so der Luzerner Stadtrat. Dennoch will er von einer Schliessung der Stadtautobahn vorläufig nichts wissen.

Mit einer Studie sollte der Stadtrat aufzeigen, welche Chancen sich aus einem Rückbau der Stadtautobahn vom Gebiet Ibach bis Kasernenplatz in Bezug auf den Städtebau, den öffentlichen Raum, die Wohn- und Gewerbesituation sowie auf den Natur- und Erholungsraum ergäben. Dies forderte die Grüne Stadtparlamentarierin Korintha Bärtsch in einem Vorstoss. Weiter sollte sich der Stadtrat gegenüber Bund und Kanton für einen sechsspurigen Bypass mit gleichzeitiger Schliessung der heutigen Stadtautobahn einsetzen.

Engpass ist erkannt

Die Verkehrssituation am Kasernenplatz ist ein vieldiskutiertes Thema. In der Vergangenheit wurde immer wieder eine «Stadtreparatur» gefordert. Denn: Wegen der Autobahn verkehren täglich rund 30'000 Fahrzeuge über diesen Anschluss.

Neuer Tunnel mit zwei Röhren

Die Engpassbeseitigung auf der Nationalstrasse plant das Bundesamt für Strassen (Astra) mit dem Projekt Bypass. Nach aktuellem Stand soll ein neuer Tunnel mit zwei Röhren und je zwei Fahrstreifen von Kriens bis nach Ibach den bestehenden Autobahnabschnitt entlasten. Der Transitverkehr soll dann durch diesen neuen Tunnel geführt werden und der alte Autobahnabschnitt würde als Stadtautobahn mehrheitlich vom Agglomerationsverkehr zwischen Kriens und Emmen genutzt. Dafür plant der Kanton - im Auftrag des Astra - den Anschluss Lochhof auszubauen und mit der Spange Nord und der neuen Fluhmühlebrücke an das kantonale Strassennetz anzuschliessen.

Stadtrat lehnt Spange Nord und Fluhmühlebrücke ab

Der Stadtrat lehnt die Spange Nord und die Fluhmühlebrücke entschieden ab. Diese teilweise vierspurigen Bauwerke bedeuteten einen zu grossen Eingriff in die Stadt und beeinflussten die Siedlungsentwicklung negativ, so die Stadtregierung. Dass das städtebauliche Potenzial im Raum Kasernenplatz hoch sei, sei unbestritten und wurde auch in verschiedenen Studien auch ausgewiesen, schreibt der Stadtrat in seiner am Dienstag, 11. Dezember, veröffentlichten Stellungnahme zum Vorstoss.

Zuerst soll Klarheit geschaffen werden

Dennoch: Für den Stadtrat ist der Zeitpunkt dafür unpassend. Er will zuerst Klarheit in Bezug auf die Entwicklung der Projekte Bypass und Spange Nord. Und dann allenfalls gemeinsam mit den zuständigen Stellen von Bund und Kanton eine städtebauliche Studie initiieren.

Zudem befürchtet er eine Mehrbelastung der übrigen Autobahnanschlüsse und Zufahrtsachsen. Und, so gesteht die Stadtregierung: «Mit der Schliessung würde die attraktive, direkte Anfahrtsmöglichkeit ins Stadtzentrum entfallen.» Sie lehnte den Vorstoss ab.

(Quelle: sda)

veröffentlicht: 12. Dezember 2018 06:00
aktualisiert: 12. Dezember 2018 11:44