Modehaus Kofler in Kritik wegen Pelzprodukten

19. Dezember 2018, 08:56 Uhr
Recherchen des Tierschutzes zeigen Mängel bei der Deklarierung auf

Das Luzerner Modehaus Kofler steht ein weiteres Mal in der Kritik wegen der Deklarierung von Echtpelz. Recherchen des Zürcher Tierschutzes zeigen, dass das Modehaus nach wie vor Produkte mangelhaft anschreibt, obwohl es vor einem Jahr Verbesserungen versprochen hatte.

Seit 2014 darf Echtpelz nur noch verkauft werden, wenn Tierart, Herkunft und Gewinnungsart des Pelzes angegeben sind. Das Modehaus Kofler nimmt diese Deklaration aber seit Jahren nicht so ernst. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Zürcher Tierschutz viele Produkte gefunden, die gar nicht deklariert waren. Nun zeigt sich: Viel geändert hat in der Zwischenzeit nicht, obwohl das Haus Verbesserungen versprochen hatte.

23 von 26 Produkten ohne genaue Angaben

Der Zürcher Tierschutz hat im Dezember dieses Jahres Kofler nochmals besucht. Von insgesamt 26 Produkte mit Pelz-Besatz waren 23 ohne Herkunft und Tierart deklariert. Mehr schwammig als transparent stand mehrmals: «Dieser Pelz kann aus Fallenjagd oder Jagd ohne Fallen oder aus jeder möglichen Haltungsart, insbesondere auch aus Käfighaltung, stammen». Für den Zürcher Tierschutz ist dies ein klarer Gesetzesverstoss - wegen mangelnder Transparenz.

Kofler war dieser Tatsache «nicht bewusst»

Auf Anfrage von Radio Pilatus und Tele1 hat das Unternehmen gesagt: «Diese Thematik war uns gar nicht bewusst». Weiter sagte der Kommunikationsverantwortliche, dass das Bundesamt für Veterinärwesen vor wenigen Tagen auf Besuch war und auf die mangelnde Transparenz aufmerksam machte. Kofler muss nun innerhalb der nächsten 30 Tage seine Echtpelz-Artikel richtig ausweisen.

veröffentlicht: 19. Dezember 2018 04:10
aktualisiert: 19. Dezember 2018 08:56