Jacko-Doku «Leaving Neverland» am Samstag im TV
Hat Michael Jackson Kinder sexuell missbraucht? Der Dokumentarfilm «Leaving Neverland» wirft diese Frage erneut auf, was weltweit zu hitzigen Reaktionen führt. Sind die Vorwürfe glaubwürdig? SRF zeigt die vierstündige Dokumentation am Samstag, 6. April.
Die Schilderungen der beiden mutmasslichen Missbrauchsopfer wirken zwar glaubwürdig, sind aber auch heftig umstritten. Beide verteidigten sie nämlich jahrelang den Popstar, auch vor Gericht unter Eid: Michael Jackson habe sie nie belästigt oder gar missbraucht. Erst nach dem Tode Jacksons änderten sie allmählich ihre Haltung und sprechen nun im Film von Manipulation, Abhängigkeit und massivem Missbrauch.
Kritik am Film
Vertraute des «King of Pop» kommen im Film nicht zu Wort. Diese Perspektivenwahl wird in der laufenden Debatte als unfair und einseitig kritisiert. Die Dokumentation kann trotz der detaillierten Aussagen der Männer und deren Umfeld nicht restlos beweisen, was tatsächlich auf dem Anwesen Neverland des «King of Pop» geschehen ist.
Ab 21.15 online, gegen 22.00 Uhr im TV
Bereits ab 21.15 Uhr ist die Dokumentation am Samstagabend online zu sehen. Auf SRF zwei läuft «Leaving Neverland» – Die Dokumentation (Teil 1 und 2) nach der Eishockey-Liveübertragung.
Auf der Suche nach Erklärungen
Der Film schildert nicht nur die mutmasslichen Vergehen des erfolgreichsten Popkünstlers der Geschichte, sondern er sucht auch nach Erklärungen für das Verhalten und Mechanismen von Tätern, Opfern und ihrem Umfeld. Damit wirft er viele Fragen auf: Wo liegt die Wahrheit, wer lügt? Wie soll die Nachwelt mit dem künstlerischen Vermächtnis eines mutmasslich Pädophilen umgehen? Warum trüben Macht, Ruhm und Glamour bei Eltern vernünftiges Denken oder Verantwortungsbewusstsein?
Reflexion und Vertiefung im «Club» am Dienstag
Diese Fragen und andere relevante Punkte werden unter anderem in der Sendung «Club» am Dienstag, 9. April um 22.25 Uhr auf SRF 1 aufgenommen und diskutiert. So werden die Geschichte des «King of Pop» und der Skandal angemessen reflektiert und vertieft, sodass sich das Publikum eine eigene Meinung bilden kann.