Kantonsgericht

Schwerzmann muss heute vor Gericht aussagen

10. Januar 2023, 08:51 Uhr
Heimliche Provisionen des ehemaligen Luzerner IT-Chefs
© Luzerner Zeitung / Boris Bürgisser
Staatsanwaltschaft wird ehemaligem Dienststellenleiter vor, heimlich Provisionen kassiert zu haben. Jetzt muss der damalige Luzerner Finanzdirektor vor Gericht aussagen.

Der ehemalige Luzerner Finanzdirektor und jetzige Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann muss heute vor dem Luzerner Kantonsgericht aussagen. Im Prozess geht es um den ehemaligen Leiter einer Dienststelle des Kantons. Dieser soll über mehrere Jahre hinweg zu Unrecht Provisionen kassiert haben.

Vor dem Luzerner Kantonsgericht muss sich heute erneut der ehemalige Leiter einer Dienststelle des Kantons Luzern verantworten. Ihm wird Korruption vorgeworfen. Während seiner Zeit als Leiter der Dienststelle soll er zu unrecht Provisionen von über 300'000 Franken einkassiert zu haben.

Das Luzerner Kriminalgericht hatte ihn vor gut zwei Jahren deswegen zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung sowie einer Geldstrafe auf Bewährung verurteilt. Der Beschuldigte bestreitet die Vorwürfe jedoch und zog das Urteil deswegen weiter an das Luzerner Kantonsgericht.

Marcel Schwerzmann muss aussagen

Beim Berufungsporzess heute Donnerstag wird nun auch der Luzerner Regierungsrat Marcel Schwerzmann vor Gericht aussagen müssen. Er war in den Jahren 2010 und 2011, als die angeblichen illegalen Provisionen flossen, Finanzdirektor des Kantons Luzern und der Beschuldigte damit ihm unterstellt. Schwerzmann war zwar bereits von der Staatsanwaltschaft vernommen worden. Die Verteidigung konnte dabei jedoch nicht alle ihre Fragen an Schwerzmann stellen. Das Kantonsgericht hat Schwerzmann deswegen nun vorgeladen.

Mit der Befragung von Marcel Schwerzmann soll unteranderem geklärt werden, ob die Vorgesetzten des ehemaligen Leiters der Dienststelle davon wussten, dass dieser nebenberufliche Kommissionsverträge mit Lieferanten hatte. Gemäss dem Beschuldigten war dies nämlich der Fall, weshalb er den Vorwurf von heimlichen Provisionen bestreitet.

Quelle: Radio Pilatus
veröffentlicht: 11. Juli 2019 05:00
aktualisiert: 10. Januar 2023 08:51