Wie ein Schwerhöriger anderen hilft zu Hören

15. Juli 2019, 19:57 Uhr
Zwölf neue Hörsystemakustiker in der Zentralschweiz

Anfang Juli haben alleine im Kanton Luzern rund 4000 Jugendliche ihre Lehre abgeschlossen. Für eine Lehre war es eine Premiere. Zum ersten Mal überhaupt durften 12 Lernende aus der Zentralschweiz ihr Diplom als Hörsystemakustiker entgegennehmen.

Leon-Vincent Fonai hat seine dreijährige Lehre beim Hörgerätspezialisten Amplifon in Luzern gemacht. Der 22-Jährige ist selber schwerhörig, seit er sechs Jahre alt ist, trägt er Hörgeräte. Früher hatte er einen Hörverlust von 65%, heute liegt dieser bereits bei 90%. Dank seinen Hörgeräten kann er seinen Beruf trotzdem ausüben. «Ich bin froh, dass ich den Kunden Sicherheit vermitteln kann. Ich weiss, dass man mittlerweile auch einen hohen Hörverlust gut behandeln kann», sagt er gegenüber Tele 1 und Radio Pilatus.

Früher war die Ausbildung nur über den zweiten Bildungsweg möglich

Bis jetzt konnte man den Beruf Hörsytemakustiker nur über den zweiten Bildungsweg lernen. Dieses Jahr haben zum ersten Mal 12 Lernende in der Zentralschweiz die neue Berufslehre abgeschlossen. Für die Ausbildenden war dies eine Umstellung: «Die Lernenden sind durch die neue Berufslehre viel jünger, sie beginnen die Lehre zum Teil bereits mit 16 Jahren. Dies bringt neue Herausforderungen, bedeutet aber auch, dass sie frischen Wind mit in den Beruf bringen», sagt Silvia Lettenbichler, Hörsystemakustikerin und Ausbildnerin bei Amplifon in Luzern.

Technischer Fortschritt bei den Hörsystemen

Von Vorteil sei bei den jüngeren Berufslehrabgängern vor allem auch, dass sie sich bei der Technik gut auskennen. Viele Hörsysteme funktionieren heute auch via Handy. So können sie beispielsweise mit den Smartphones gekoppelt werden. Über die Hörsysteme kann Musik gehört werden, es kann aber auch damit telefoniert oder sogar Sprachbefehle können getätigt werden.

veröffentlicht: 15. Juli 2019 14:14
aktualisiert: 15. Juli 2019 19:57