CVP-ler unterstützt Franz Grüter von der SVP

21. August 2019, 17:51 Uhr
Das Inserat ist in der Luzerner Zeitung abgedruckt
© Luzerner Zeitung
Das Inserat ist in der Luzerner Zeitung abgedruckt

Noch rund zwei Monate geht es bis zu den Ständerats- und Nationalratswahlen am 20. Oktober. Nach den Sommerferien starten die Parteien jetzt ihren Wahlkampf und rühren die Werbetrommel für ihre Kandidaten, könnte man meinen. Nicht so bei der CVP Kanton Luzern. Der CVP-Politiker Patrick Ineichen wirbt mit einem Inserat für den SVP-Ständeratskandidaten Franz Grüter. Und dies obwohl die CVP in ihren Reihen eigentlich eine eigene Ständeratskandidatin hätte.

Der Präsident der CVP Kanton Luzern, Christian Ineichen, war überrascht als er das Inserat am Morgen in der Zeitung gesehen hat. Er hatte keine Ahnung vom ausserparteilichen Wahlkampf einer seiner Parteikollegen. «Wir haben mit Andrea Gmür eine hervorragende Kandidatin, die wir stellen. Dann ist es nicht sehr erfreulich, wenn jemand aus den eigenen Reihen für einen anderen Bewerber votiert», sagt er gegenüber Tele 1 und Radio Pilatus.

Parteipräsident Christian Ineichen wollte selbst die Hintergründe zum Inserat erfahren und hat seinen Parteikollegen Patrick Ineichen konfrontiert. Dieser habe ihm versichert, dass es ihm mit dem Inserat nicht darum gehe, der CVP und der Kandidatin Andrea Gmür zu schaden, sondern lediglich Franz Grüter zu stärken. Die beiden sind seit 30 Jahren befreundet. Patrick Ineichen ist Gemeindepräsident von Schenkon und Franz Grüter wohnt in der Nachbargemeinde Eich.

Kandidatur nicht in Gefahr

Andrea Gmür nimmt das Inserat gelassen, wie sie gegenüber Tele 1 und Radio Pilatus sagt. Sie verweist auf die demokratische Freiheit und dass sie selbst genügend Unterstützung im Wahlkampf erfahre. Auch Parteipräsident Christian Ineichen sieht durch diesen Affront ihre Kandidatur nicht in Gefahr: «Ich bin überzeugt, dass Andrea Gmür mit ihrer Politik, ihrem Wesen und ihrer Kompetenz in der Summe viel mehr Menschen ansprechen kann, als dies Franz Grüter gelingen wird.»

veröffentlicht: 21. August 2019 12:08
aktualisiert: 21. August 2019 17:51