Gmür sichert sich Ständeratssitz wohl vorzeitig

23. Oktober 2019, 06:24 Uhr
Für den Luzerner Ständerat stehen alle Zeichen auf eine stille Wahl

Im Kanton Luzern zeichnet sich bei der Vergabe des zweiten Ständeratssitzes eine stille Wahl ab. SVP und SP nahmen ihre Kandidaten aus dem Rennen und ebnen damit den Weg für CVP-Kandidatin Andrea Gmür, der die FDP ihre Unterstützung zusicherte.

Die SVP-Delegierten sprachen sich am Dienstagabend bei ihrer Versammlung in Zell grossmehrheitlich für einen Rückzug aus. Ihr Kandidat Franz Grüter war im ersten Wahlgang mit über 16'500 Stimmen deutlich hinter CVP-Kandidatin Gmür auf dem dritten Platz gelandet.

Gmür erhält zusätzlichen Rückhalt von FDP

FDP-Ständerat Damian Müller hatte als einziger das absolute Mehr erreicht und die Wiederwahl auf Anhieb geschafft. Dass die CVP-Delegierten, die sich ebenfalls am Dienstag versammelten, Gmür erneut nominieren würden, war Formsache. Sie taten dies bei der Versammlung in Ermensee mit grossem Applaus. Für den Fall einer Stichwahl würde die FDP Gmür unterstützen, dafür sprach sich der Grossteil der 250 Delegierten aus, die sich in Eschenbach versammelten. Bereits im ersten Wahlgang hatten CVP und FDP ihre Ständeratskandidaten gegenseitig unterstützt.

Keine Kandidatur von SP und Grünen

Die Delegierten der SP entschieden sich einstimmig dafür, nicht mehr anzutreten. Ihr Kandidat, Parteipräsident David Roth, war noch hinter Monique Frey (Grüne) auf dem fünften Platz gelandet. Weil auch Frey und der Parteivorstand von einer erneuten Kandidatur absehen, um somit mit Gmür eine Frauenvertretung im Ständerat zu ermöglichen, dürfte die CVP den Sitz des abtretenden Konrad Graber verteidigen. Die Mitglieder der Grünen entscheiden definitiv am Mittwoch. Käme es wider Erwarten zu einer linken Kandidatur, würde auch Grüter für die SVP noch einmal antreten.

Die Eingabefrist für den zweiten Wahlgang läuft bis am Donnerstag um 12 Uhr. Die Stichwahl wäre am 17. November. Schafft Gmür den Sprung in die kleine Kammer, rutscht Priska Wismer-Felder für sie in den Nationalrat nach.

(Quelle:sda)

veröffentlicht: 23. Oktober 2019 05:41
aktualisiert: 23. Oktober 2019 06:24