Stadtfest Luzern: Defizitgarantie massiv gekürzt

30. Januar 2020, 19:27 Uhr
Parlament bewilligt städtische Unterstützung und übt Kritik

Das bisherige Luzerner Fest wird im nächsten Jahr in abgespeckter Form als Stadtfest organisiert und von der Stadt finanziell unterstützt. Die vorgesehene Defizitgarantie wurde allerdings massiv gekürzt. Das Stadtparlament reduzierte die Defizitgarantie für drei Jahre von 240‘000 Franken auf 100‘000 Franken.

Im Sommer 2018 fand das letzte Luzerner Fest statt. Seither ist Pause, die Veranstaltung hatte eine Grösse erreicht, welche den Organisatoren nicht mehr passte. Es war eine Party-Veranstaltung, die dem ursprünglichen Gedanken des Festes nicht mehr entsprach. 2019 und auch in diesem Jahr gibt es kein Fest. Dann nimmt die Veranstaltung unter dem Namen Luzerner Stadtfest einen neuen Anlauf - kleiner und lokaler.

Defizitgarantie massiv gekürzt

Die organisierende Stiftung «Luzern hilft» kann dabei auf die finanzielle Unterstützung der Stadt zählen. Das Stadtparlament bewilligte für die Austragungen 2021 - 2023 eine Sonderkredit von total 840'000 Franken. Darin enthalten ist auch eine Defizitgarantie von 100'000 Franken. Das ist massiv weniger als ursprünglich geplant. Vorgesehen war nämlich eine Defizitgarantie von 240'000 Franken.

«Wie viel ist uns dieses Fest wert?»

Die Defizitgarantie war - ausser von der SP - von allen Fraktionen kritisiert worden. Die Grünen wollten sogar die ganze Vorlage zurückweisen. Marco Müller von den Grünen: «Wenn ich im OK eines Blue Balls oder eines Fumetto sitzen würde, ginge ich sofort zur Stadt und würde ebenfalls eine Defizitgarantie fordern.» Marco Baumann von der FDP meinte, es sei schlussendlich ein sehr grosser Tag für ein Fest, welches gerade mal einen Tag dauert: «Wieviel ist uns dieses Fest wert?»

Bei der Stiftung «Luzern hilft» freute man sich über den städtischen Beitrag. Damit sei die Zukunft des Festes gesichert, heisst es in einer Mitteilung. Die massive Kürzung des Defizitbeitrages wird allerdings bedauert.

veröffentlicht: 30. Januar 2020 18:00
aktualisiert: 30. Januar 2020 19:27