Politik

200 Jugendliche debattierten an der Eidgenössischen Jugendsession

Jan Fedeli, 13. November 2023, 16:55 Uhr
Vom 9. bis am 12. November fand in Bern die Eidgenössische Jugendsession statt. Pilatus-Today-Redaktor Jan Fedeli war als Gruppenleiter mit dabei.

Sicherung der Versorgungssicherheit, ein Rahmenprogramm zur Drogenprävention und eine regelmässige Überprüfung der Tarife im Gesundheitswesen: Das sind einige Forderungen der Eidgenössischen Jugendsession 2023.

Als Gruppenleiter an der Eidgenössischen Jugendsession war ich während vier Tagen für 15 junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren zuständig. Insgesamt nahmen an der Eidgenössischen Jugendsession 200 junge Menschen aus der Schweiz teil. In Arbeitsgruppen befassten sie sich mit verschiedenen politischen Themen. In meiner Arbeitsgruppe setzten sich die jungen Menschen mit den Herausforderungen der Krankenversicherung auseinander. Alle Gruppenmitglieder waren sich einig: Mit den steigenden Prämien kann es so nicht weitergehen. Bis meine Arbeitsgruppe aber eine konkrete Forderung ausgearbeitet hatte, war es ein spannender Weg.

Am Donnerstag, dem ersten Tag der Jugendsession, bezogen wir unser Sitzungszimmer in der Stadt Bern. Die Teilnehmenden meiner Gruppe sammelten erstmals Ideen und Vorschläge für eine Forderung. Am Nachmittag desselben Tages besuchten Experten des Bundesamtes für Gesundheit, des Schweizerischen Versicherungsverbandes und des Gewerkschaftsbundes meine Arbeitsgruppe. Die jungen Menschen konnten ihre Fragen klären und mit den Experten entscheiden, welche Herausforderungen im Bereich der Krankenversicherung am ehesten angepackt werden können.

Mit Unterstützung von Nationalrätinnen zu einer konkreten Forderung

Am Freitagmorgen sammelte meine Gruppe mehrere Punkte, welche sie als sinnvolle Instrumente im Kampf gegen die steigenden Prämien betrachteten. Im Raum standen unter anderem eine Einheitskrankenkasse, eine regelmässige Überprüfung der Medikamentenpreise mit allen Akteuren oder einkommensabhängige Krankenkassenprämien. Diese Punkte konnten die Jugendlichen mit der Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber und der SP-Nationalrätin Nadine Masshardt besprechen. Die beiden Parlamentarierinnen gaben ihnen Tipps, mit welchen Forderungen sie im Parlament am meisten Chancen hätten.

Am Freitagmittag mussten sich die Jugendlichen bereits einig werden, was sie konkret fordern wollten. Denn am späteren Nachmittag mussten wir die Forderung bereits einreichen. Meine Arbeitsgruppe forderte, dass der Bundesrat sämtliche Medikamentenpreise und Tarife mit allen Akteuren im Zweijahresrhythmus überprüft und verbindlich festlegt, damit die Qualität und nicht die Quantität der Leistung vergütet wird. Ausserdem soll der Bundesrat Massnahmen festlegen, um Generika Preise nachhaltig zu reduzieren und um geheimen Preismodellen Einhalt zu bieten. Mit diesen Massnahmen soll dazu beigetragen werden, dass die Krankenkassenprämien nicht mehr so stark steigen.

Am Samstagmorgen erhielten wir die Forderungen der anderen Gruppen. Jede Gruppe konnte Änderungsanträge ausarbeiten und einreichen. Am Samstagnachmittag ging es für die Jugendsession erstmals in das Bundeshaus. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider empfing die jungen Menschen und betonte in ihrer Rede die Relevanz der Jugendsession. Zudem wurde die Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel für ihr Engagement für die Jugendsession geehrt.

Abstimmungen über die Forderungen im Bundeshaus

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Debatte. Wie in einer richtigen Session präsentierten die einzelnen Arbeitsgruppen ihre Forderungen im Nationalratssaal den anderen Teilnehmenden. Dabei konnten sich die Jugendlichen per Wortmeldung äussern und auch ihre Änderungsanträge vorstellen. Über jede Forderung wurde einzeln abgestimmt. Am Ende der Session wurden alle Forderungen an den derzeitigen Nationalratspräsidenten Martin Candinas übergeben.

Für mich ist klar: Ich werde auch in den kommenden Jahren an der Eidgenössischen Jugendsession teilnehmen. Nirgendwo sonst treffen so viele politisch interessierte junge Menschen aufeinander. Und obwohl ich während den vier Tagen unglaublich grossen Schlafmangel hatte, blicke ich zufrieden auf die Eidgenössische Jugendsession 2023 zurück und freue mich bereits auf nächstes Jahr.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 13. November 2023 16:55
aktualisiert: 13. November 2023 16:55