10'000 Fachkräfte fehlen

Gibt es in der Zentralschweiz bald ein Studium für Pflegepersonal?

8. November 2022, 09:48 Uhr
Berechnungen zeigen, dass in der Zentralschweiz bis 2029 über 10'000 Pflegefachkräfte fehlen.
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Bis 2029 fehlen in der Zentralschweiz über 10'000 Pflegefachkräfte. Deshalb soll die Aus- und Weiterbildung von Pflegefachkräften verbessert werden. Die Hochschule Luzern HSLU und das Bildungszentrum Gesundheit XUND prüfen neue Angebote im Fachhochschul-Bereich, um dem Fachkräftemangel zukünftig entgegenzuwirken.

Berechnungen zeigen, dass in der Zentralschweiz bis 2029 über 10'000 Pflegefachkräfte fehlen. Der gesamte Gesundheitsbereich sowie einzelne Betriebe beklagen nach rund zwei Jahren Pandemie vermehrt frühzeitige Berufsaustritte oder vorübergehende Austritte, schreibt die Zentralschweizer Regierungskonferenz der Gesundheitsdirektoren in einer Mitteilung. Auch die Ausbildungszahlen sind rückläufig. Diese Entwicklung steht im Kontrast zum steigenden Fachkräftebedarf.

Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu

Der Konkordatsrat hat daher der Hochschule Luzern den Auftrag gegeben, zusammen mit XUND konkrete Ausbildungsangebote zu entwickeln. Denn die Zentralschweiz ist die einzige Region, welche keine Ausbildungen im Bachelor- oder Masterbereich anbietet. Studierende müssen ausserhalb der Region eine Weiterbildung im Gesundheitsbereich machen und finden daher oftmals auch ausserhalb der Zentralschweiz einen Job.

«Es ist wichtig, dass für die Region Zentralschweiz im Bereich Pflege ein eigenes Ausbildungsangebot auf FH-Niveau entsteht, damit das Rekrutierungspotenzial auf allen Stufen ausgeschöpft werden kann», erläutert Dorothee Guggisberg, Direktorin des Departements Soziale Arbeit der Hochschule Luzern.

Die Zentralschweizer Gesundheitsdirektorinnen- und -direktorenkonferenz will deshalb Massnahmen schaffen, um den Bedarf der Fachkräfte im Gesundheitsbereich in der Zentralschweiz zu decken. Dies haben sie an einer Konferenz vom Montag beschlossen.

Weitere Angebote schaffen

Gemeinsam mit den regionalen Alters- und Pflegezentren, Spitälern und Spitex-Organisationen soll Interessierten ein Einblick in die Gesundheitsberufe und -betriebe ermöglicht werden, um damit zukünftige Fachkräfte zum Einstieg zu gewinnen.

Weiter unterstützt die ZGDK eine systematische Analyse der aktuellen Ausbildungsplätze für Gesundheitsberufe und des zusätzlichen Ausbildungspotentials der einzelnen Branchen und Betriebe in der Zentralschweiz. Ob das Projekt der HSLU zusammen mit XUND umgesetzt wird, entscheidet sich 2023. Die ersten Aus- und Weiterbildungen könnten dann in rund zwei Jahren starten.

(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 8. November 2022 07:30
aktualisiert: 8. November 2022 09:48