Neues Ranking

Kein Luzerner Startup in den Top-100 der Schweiz: Woran liegt es?

Sven Brun, 27. September 2023, 12:02 Uhr
Nur zwei Zentralschweizer Startups schaffen den Sprung in die Top-100 der Schweiz. (Symbolbild)
© Getty Images, Hinterhaus Productions
Die «Handelszeitung» veröffentlicht jedes Jahr eine Rangliste mit den besten 100 Startups der Schweiz. Bei der neusten Bewertung fällt auf, dass nur gerade zwei Startups aus der Zentralschweiz kommen. Ein Experte ordnet ein.

Auf Rang 50 und 66 des «Handelszeitung»-Rankings befinden sich die einzigen beiden Zentralschweizer Startups, die es in diesem Jahr in die Top-100 der Schweiz geschafft haben. Es sind zwei Unternehmen aus Zug: Stableton und Splint Invest, beide tätig in der Finanzwelt.

Die 100 Startups verteilen sich auf 14 Kantone. Mit 44 Jung-Unternehmen ist Zürich unbestritten die Nummer 1 der Schweiz. Erster Verfolger ist Waadt mit 29 Unternehmen. Von den zwölf Kantonen, in denen kein Top-100 Startup ihren Sitz hat, kommen fünf aus der Zentralschweiz – Luzern, Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden. Vor allem für den Wirtschaftsstandort Luzern ist dies eine bittere Pille.

In Luzern eher kleinere und mittlere Startups

«Wir haben im Kanton Luzern durchaus attraktive Startups», meint Ivan Buck. Der Direktor von Wirtschaftsförderung Luzern erklärt, dass beispielsweise im Technopark in Root gegen 40 nationale und internationale Startups ihren Firmensitz haben. «Es zeigt sich jedoch, dass wir in der Zentralschweiz, insbesondere aber auch im Kanton Luzern, im Vergleich mit anderen Kantonen eher kleinere bis mittlere Startups haben.»

Ivan Buck, Direktor Wirtschaftsförderung Luzern, erklärt die Startup-Szene in Luzern.

© Luzerner Zeitung / Eveline Beerkircher

Gut möglich, dass deshalb kein Luzerner Jungunternehmen den Sprung in die diesjährigen Top-100 geschafft hat. «Unsere Erfahrung zeigt, dass Top-Startups oft im Umfeld von ETH oder EPFL oder direkt aus diesen Hochschulen entstehen.» Man dürfe die Zentralschweizer Startup-Szene dennoch nicht schlecht reden: «Die Hochschule Luzern macht dies auch mit ihrem Programm Smart-Up. Zudem gibt es einige gute Beispiele von Unternehmen, die vom Startup zur etablierten und erfolgreichen Firma gereift sind.»

Ivan Buck nennt etwa Toradex (Hard- und Software-Design) und Swisens (Aerosol-Partikelmessungen) als Beispiele. Unica, ein Unternehmen, das die beste Espressomaschine der Welt bauen möchte, sei zudem ein vielversprechendes Luzerner Unternehmen für die Zukunft.

Vision: Luzern soll innovativster Kanton der Schweiz werden

Auf der Website von Wirtschaftsförderung Luzern schreibt Ivan Buck, seine Vision sei es, dass Luzern der innovativste Kanton der Schweiz wird. Gehören dazu auch starke Startups? «Absolut! Und das haben wir auch», betont der Direktor. Dass es kein Luzerner Unternehmen in die Rangliste geschafft hat, scheint ihn eher zu motivieren denn zu ärgern: «Mit den Initiativen wünsche ich mir in Zukunft den Sprung von Luzerner Startups in die Top 100.»

Es sei wichtig, dass Luzern als Standort noch attraktiver werde. Mit dem Programm «zünder» sei es beispielsweise gelungen, die Szene in der Zentralschweiz noch besser zu bündeln. «Potenzial sehe ich zudem noch beim Zugang zu Investoren.» Und auch hierbei würden stetig Veranstaltungen lanciert und Akzente gesetzt werden.

In Zusammenarbeit mit privaten Akteuren und dem Kanton Luzern wird Ende September ein erstes KI-Hub am Hirschengraben in Luzern eröffnet. «Darauf freue ich mich bereits heute», sagt Buck. Das Startup-Ökosystem entwickle sich laufend weiter. «Wichtig hierbei ist die Zusammenarbeit der Akteure aus der Wirtschaft und auch die Unterstützung der Politik.» Dann wird es in Zukunft auch mit einem Top-100-Rang funktionieren.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 16. September 2023 17:01
aktualisiert: 27. September 2023 12:02