Zur Überbrückung

Ambulanter OP-Saal in Sursee kostet rund 15,9 Millionen Franken

26. März 2024, 07:15 Uhr
Beim Kantonsspital in Sursee werden derzeit ambulante Operationssäle und ein Katheterlabor als Überbrückungsmassnahme erbaut. (Archivbild)
© KEYSTONE/URS FLUEELER
Die Luzerner Regierung hat Fragen zu den Kosten und Nutzen des beim Surseer Kantonsspital entstehenden ambulanten Operationssaals und des Katheterlabors beantwortet. Der Investitionskredit des Luzerner Kantonsspital (Luks) belaufe sich auf 15,87 Millionen Franken.

Darin enthalten seien die Kosten für den Bau sowie die medizinischen Apparate und Einrichtungen, wie die Luzerner Regierung in seiner Antwort vom Dienstag auf eine Kleine Anfrage von SVP-Kantonsrat Rolf Bossart schreibt. Das ambulante Angebot soll bis zum geplanten Spitalneubau 2031 zur Überbrückung dienen.

Versorgungssicherheit gewährleisten

Auf die Frage von Bossart, ob sich diese Investition für eine so kurze Nutzungsdauer lohne, antwortete die Regierung, dass die Überbrückungsmassnahmen zwingend seien, um die Versorgungssicherheit und den kantonalen Leistungsauftrag auch während der Bauzeit erfüllen zu können. Zudem würde durch die Schaffung von zusätzlichen ambulanten Kapazitäten die bestehende Infrastruktur entlastet.

Gemäss Regierung dient die Investition auch der weiteren Förderung von standortspezifischen Spezialisierungen, die der gesamten Bevölkerung zu Gute komme.

Keine spezialisierten Angebote für Wolhusen

Bossart wollte weiter wissen, ob für den Spitalneubau in Wolhusen ebenfalls «lukrative» Angebote geplant seien. Die Regierung weist darauf hin, dass ambulante Spitaleingriffe zwar günstiger als stationäre seien, die Leistungen aber mit wenigen Ausnahmen von den Spitälern nicht kostendeckend erbracht werden könnten.

Grund dafür seien die zu tiefen ambulanten Tarife des Kantons. Da die Spitäler an Tarifverträge gebunden seien, könnten sie trotz Inflation und hoher Energiepreise ihre Tarife nicht einfach erhöhen. Ein grosser Anteil der ambulanten Leistungen des Luks bleibe defizitär.

In Wolhusen sei ein Sprechstundenangebot verschiedener Fachbereiche, medizinische Einrichtungen wie CT, Röntgen, MRI und Endoskopie sowie vier OP-Säle geplant. Eine Verlagerung von spezialisierten ambulanten Angeboten vom Zentrum nach Wolhusen sei jedoch nicht «zweckmässig» und würde keine Zusatzgewinne generieren, sondern zusätzliche bauliche Massnahmen verursachen.

Eine Spezialisierung erfordere eine gewisse Grösse der Spitalorganisation mit entsprechenden Berufsgruppen und Fachdisziplinen. Auch liessen sich spezialisierte Angebote nur rechtfertigen, wenn das Einzugsgebiet genügend gross sei.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

(sda)

Quelle: sda
veröffentlicht: 26. März 2024 07:15
aktualisiert: 26. März 2024 07:15