6 Spiele um nichts

«Auch in schlechten Zeiten» – FCL-Fans wollen trotzdem ins Stadion

Sara Häusermann, 16. April 2024, 13:55 Uhr

Quelle: Tele 1

Mit der 2:4-Niederlage gegen YB hat der FC Luzern die Nicht-Qualifikation für die Championship Group besiegelt. In den restlichen Spielen geht es für den FCL sportlich gesehen um praktisch nichts mehr. Doch die Fans wollen trotzdem ins Stadion.

Sportliche Ernüchterung am Sonntag in Bern. Nach der Niederlage gegen YB ist klar: Der FC Luzern schafft es nicht unter die besten sechs Teams der Liga und verpasst somit die Championship Group und den damit verbundenen Kampf um einen Europacup-Platz.

Die Enttäuschung stand auch FCL-Trainer Mario Frick nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben: «Es tut extrem weh. Unser Ziel war es, unter die ersten Sechs zu kommen.» Und doch wolle man jetzt jedes Spiel noch gewinnen. Die jungen Spieler sollen auch zu noch mehr Einsatzzeit kommen, liess Frick verlauten.

Quelle: Pilatustoday / Shana Meister

Fringer: «Diese Spiele muss der FCL jetzt nutzen»

So sieht das auch der ehemalige FCL-Trainer und Fussballexperte Rolf Fringer. «Nun kann der FC Luzern seine Zukunft und die nächste Saison besser planen. Diese Spiele muss man nutzen», so Fringer gegenüber PilatusToday und Tele 1. Umstellungen wird es beim FC Luzern auf jeden Fall geben. Wie Sportchef Remo Meyer mitteilte, werden Max Meyer, Martin Frydek und Denis Simani den Verein im Sommer verlassen.

Dass es nun für sechs Spiele beim FCL um praktisch nichts mehr geht, findet Rolf Fringer nicht weiter tragisch. «Früher wurde dieser künstliche Strich bereits im Winter gezogen. Also spielten wir eine halbe Saison lange jeweils um nichts. Das war dann wirklich lang! Jetzt sind es ja nur fünf von insgesamt 38 Spiele», relativiert Fringer.

Quelle: PilatusToday / Shana Meister

Fans wollen trotzdem ins Stadion

Auch bei den FCL-Fanclubs schlägt man versöhnliche Töne an. «Es war bis jetzt eine Saison mit Ups und Downs, so wie man den FCL kennt. Eine Hälfte gut, eine Hälfte schlecht», resümiert etwa Marcel Winiger, Präsident des FCL Fanclubs «Löwenherz». «Schade. Aber man hat zu viele Punkte leichtfertig liegengelassen. Man hätte bei dieser Liga, wo fast kein Klub konstant spielt, die Quali für die ersten 6 locker schaffen können», findet der Präsident des FCL Fanclubs «Pilatusblick», Peter Spichtig.

Spichtig ist grundsätzlich auch zufrieden mit dem Fussball des FC Luzern. Man fördere die jungen Spieler und habe einen «ruhigen und top seriösen» Trainer. Und dennoch: «Es hat sich auch diese Saison gezeigt, dass wir im 16er und bei Standards zu wenig kaltblütig und effizient sind. Siehe auch Anzahl geschossene Tore. Im Sturm besteht im Hinblick auf die neue Saison dringender Handlungsbedarf. Aktuell haben wir keinen eigentlichen Goalgetter. Und die grosse Frage ist auch: Wer ersetzt Jashari als Spielmacher?», so Peter Spichtig.

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Obwohl es sportlich um nicht mehr viel geht, wollen die Fans trotzdem ins Stadion kommen. «Es ist schon nicht mehr der Hit, wenn es praktisch um nichts mehr geht. Aber man geht ja dann trotzdem an den Match», sagt Peter Spichtig. Und auch Marcel Winiger findet: «Ich denke, dass wir immer noch motiviert sind, an die Heimspiele zu gehen. Es sind ja nur noch zwei Heimspiele und uns geht es auch um die Kameradschaft und darum, die Mannschaft auch in schlechten Zeiten zu unterstützen.»

«Werden finanzielle Einbussen haben»

Weniger gut ist derzeit die Stimmung beim FC Luzern selber. «Dazu gibt es überhaupt nichts Positives zu sagen. Es war eines unserer Saisonziele und wir haben es verpasst. Das ärgert mich immer noch», so FCL-Präsident Stefan Wolf am Tag nach der YB-Niederlage gegenüber PilatusToday und Tele 1. Nicht nur sportlich macht Wolf die Relegation Group keine Freude. «Wir werden das auch finanziell spüren – ohne Kampf um europäische Plätze und mit weniger attraktiven Gegnern. Aber da sind wir selber Schuld», so der FCL-Präsident weiter.

Trotzdem gibt es ein neu definiertes Ziel: «Nun wollen wir die untere Hälfte der Tabelle als Leader abschliessen!» Die Mannschaft wolle bis am Schluss Vollgas geben, so Wolf. Denn: «Das sind wir unseren Fans einfach schuldig!»

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 16. April 2024 11:11
aktualisiert: 16. April 2024 13:55