Neuer Verwaltungsratspräsident

Damian Müller wechselt zum Luks – SP findet es «fachlich schwer begründbar»

Jonathan Ernst, 22. April 2024, 16:02 Uhr
Damian Müller (links) löst Ulrich Fricker als Präsident des Verwaltungsrats der Luks Gruppe ab.
© PilatusToday
Der Luzerner FDP-Ständerat Damian Müller soll neuer Verwaltungsratspräsident der Luks Gruppe werden. Vorgänger Ulrich Fricker tritt altershalber ab. Von links wird die Nachfolgeregelung jedoch scharf kritisiert.

An einer Medienkonferenz am Montagvormittag haben die Gesundheitsvorsteher der Kantone Luzern und Nidwalden, Michaela Tschuor (Mitte) und Peter Truttmann (GLP), den geplanten Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrates der Luks Gruppe bekannt gegeben. Zu dieser gehört nebst dem Luzerner Kantonsspital auch das Spital Nidwalden.

Der geplante Wechsel an der Spitze der Luks Gruppe wurde am Montag kommuniziert.

© Luzerner Zeitung/Boris Bürgisser

Doppelte FDP-Führung im Verwaltungsrat

Nebst Damian Müller soll mit Peter Schilliger ein weiterer FDP-Politiker gewählt werden – er ist für das Amt des Vize-Präsidenten vorgesehen. Dies wirft Fragen auf. Schliesslich habe der Plan bestanden, den Luks-Verwaltungsrat zu «entpolitisieren». Dieser Plan besteht weiterhin, bestätigt Michaela Tschuor vor den Medien. An erster Stelle stand beim Auswahlverfahren aber das Kriterium, die beste dafür geeignete Person zu finden.

Damian Müller selbst ergänzt, er sei nicht, weil er Ständerat sei, gewählt worden, «sondern weil ich das mehrstufige Nominationsverfahren mit Rekrutierung und Assessment durchlaufen habe». Auf seinen Parteikollegen Peter Schilliger angesprochen, meint Müller: «Es ist keine parteipolitische Ausgangslage. Mich legitimiert rein der berufliche Rucksack.»

SP ärgert sich über die Wahl «eines Lobbyisten»

Bei den Linken sieht man dies etwas anders. «Mit Ständerat Damian Müller will der Regierungsrat einen Lobbyisten mit dem Amt widersprechenden Interessenbindungen zum neuen Verwaltungsratspräsidenten der Luzerner Kantonsspital AG wählen», schreibt die SP Kanton Luzern in einer Mitteilung. «Die SP lehnt diesen politisch unsensiblen und fachlich schwer begründbaren Personalentscheid ab.»

Damian Müller sitzt unter anderem auch im Verwaltungsrat des Schweizer Medizintechnikverbandes Swiss Medtech. Dort strebt der 39-Jährige ebenfalls das Präsidialamt an. Ein Problem ist dies aus Sicht der Luzerner Gesundheitsvorsteherin Michaela Tschuor jedoch nicht. Der Umstand werde nicht als Konfliktpunkt, sondern als Vorteil wahrgenommen. Der Verband vertrete schliesslich Brancheninteressen und lege keine Preise fest. «Damian Müller kennt das Gesundheitssystem und die entsprechenden Herausforderungen sehr gut.»

Kein einfaches Amt

Finanziell stehen dem Nachfolger von Ulrich Fricker als Verwaltungsratspräsident der Luks Gruppe einige grossen Baustellen bevor. Nicht nur im wortwörtlichen Sinne, wie mit dem Neubau des Spitals in Sursee oder des ambulanten Zentrums in Luzern. Auch finanziell ist die Situation nicht einfach: «Hier muss man schauen, dass die Tarife dem entsprechen, was die Leistungen kosten.»

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Dennoch werden Investitionen getätigt und die Pläne zu den Neubauten so fortgeführt werden, wie unter Fricker geplant. Der künftige Präsident des grössten Arbeitgebers der Zentralschweiz erklärt: «Wir müssen in die Zukunft investieren, um weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben.» Der Auftrag ist laut Müller klar: «Die Stabilität der Luks Gruppe gemeinsam mit dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung in die Zukunft zu führen.»

Formell soll Damian Müller an den Generalversammlungen der Spitäler Luzern und Nidwalden im Mai 2024 gewählt werden.

(ejo)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 22. April 2024 09:23
aktualisiert: 22. April 2024 16:02