Bereits kurz nach 14.15 Uhr war klar: keine Überraschung in Kriens. Die fünf bisherigen Stadträte werden weitere vier Jahre ihr Amt ausführen dürfen. Auch der anwesende Paul Winiker, ehemaliger Luzerner Regierungsrat und Krienser Gemeindepräsident sagte im Wahlstudio im Vorfeld: «Die Ausgangslage war nicht wirklich spannend.»

Der grosse Umbruch vor vier Jahren mit der Liste «Frischer Wind» scheint der Krienser Bevölkerung zu gefallen. Alle Kandidierenden wurden mit einem guten Resultat wiedergewählt. Dies bei einer Stimmbeteiligung von knapp über 36 Prozent.

Stadtpräsidentin mit bestem Resultat

Das absolute Mehr lag bei 2814 Stimmen. 5099 Stimmen holte die Stadtpräsidentin Christine Kaufmann. Das beste Resultat. Die Mitte-Frau zeigte sich in der anschliessenden Siegerrunde sichtlich emotional: «Ich habe rüüdig Freude», sagte sie.

Kaufmann und Frey im Interview:

Kaufmann tat sich schwer, das Glanzresultat einzuordnen: «Schwierig zu sagen. Ich denke, man muss Menschen gerne haben und auf sie zugehen, ihnen zuhören. Vielleicht ist es das, ich weiss es nicht.»

Maurus Frey: Top vor 4 Jahren, nun Schlusslicht

Bereits bei der ersten Hochrechnung zeigte sich der Trend, dass die Grünen bei den diesjährigen Wahlen Mühe haben werden. Maurus Frey, der Grüne Bau- und Umweltdirektor, schaffte 2020 noch als Einziger den Sprung in die Regierung im ersten Wahlgang. Heuer erzielte er mit 3972 Stimmen das schlechteste Resultat.

«Ich bin froh und glücklich, dass es gereicht hat und ich weitermachen darf», sagte er anschliessend vor der Menge auf dem Bellareal in der Halle E. Enttäuscht sei er nicht, denn er holte immerhin 300 Stimmen mehr als bei den vergangenen Wahlen. Und: «Im Baudepartement gibt es viele emotionale Themen.» Dies kann sicherlich auch einen Einfluss auf das Resultat gehabt haben.

Top-Finanzen: Quo vadis?

Die Stadt Kriens sorgte noch während des Wahlkampfs für eine gute Stimmung: die Finanzen sind im Lot. Die Rechnung 2023 zeigte ein Plus von rund 60 Millionen Franken. Finanzdirektor Roger Erni sagte am Wahltag, die Resultate seien daher auch eine Art «Vertrauensbeweis». Die Devise der Wiedergewählten: Umso wichtiger daher, dass man Sorge zu Kriens trage und die positive Entwicklung weiter vorantreibe.

Roger Erni im Interview:

Der Auftritt des Stadtrates am Wahlsonntag zeugte von gemeinsamer Entschlossenheit. «Wir sind ein Team», sagte etwa Sozialdirektor Cla Büchi dazu. Bildungs- und Kulturdirektor Marco Frauenknecht ergänzte: «Wir müssen weiterhin Sorge zu den Menschen tragen.» Die Liste «Frischer Wind» aus dem Jahr 2020, sie will auch in der nächsten Legislatur erfrischend für Kriens politisieren.