Ferien in China – doch wieso kommen sie nicht nach Luzern?
Quelle: Tele 1
Die sogenannte «Goldene Woche» um den chinesischen Nationalfeiertag spürt man jeweils auch in Luzern. Im Gegensatz zum Tourismus insgesamt, haben sich die Zahlen der chinesischen Gäste jedoch noch nicht von der Pandemie erholt. Der Luzerner Tourismusdirektor Marcel Perren bestätigt:
Zu wenig Personal in den Konsulaten
Aber nicht nur in dieser ersten Oktoberwoche bleibt die grosse Anzahl an chinesischen Touristen aus, was ein Blick auf die Zahlen des ersten Halbjahres im Vergleich zu den Vorjahren zeigt.
Deutlich mehr Besuchende aus China erwartet Perren erst wieder im Frühjahr 2024. Gründe dafür seien unter anderem hohe Reisepreise, der hohe Franken-Kurs sowie eingeschränkte Flug- und Visakapazitäten.
Die wirtschaftliche Lage in China sei eher angespannt, berichtet SRF. Dies halte viele Chinesinnen und Chinesen davon ab, teure Reisen nach Europa zu unternehmen. Die Konsulate in China seien personell noch nicht so gut besetzt wie vor der Pandemie. Dadurch warte man je nach Konsulat bis zu drei Monate auf ein Schengen-Visum.
Am meisten Gäste kommen aus dem Westen
Ein Problem für die Zentralschweizer Hotellerie sei dies jedoch nicht, betont Tourismusdirektor Marcel Perren. «Es gleicht sich aus. Mal ist ein Markt stärker, mal ein anderer». So sei der amerikanische aktuell der grösste ausländische Markt. Tatsächlich zeigen die Zahlen des Bundesamtes für Statistik: Über 171'000 Logiernächte wurden im ersten Halbjahr von US-Amerikanerinnen und US-Amerikanern gebucht – das sind fast 30'000 mehr als in derselben Zeit im Jahr 2019. Deshalb seien die Luzerner Hotelzimmer trotz vergleichsweise wenigen chinesischen Besuchenden gut belegt.
Im kommenden Jahr rechnet Luzern Tourismus wieder mit einem Anstieg. Rund 70 Prozent des Niveaus von 2019 an chinesischen Reisenden dürften Luzern besuchen, sagt Perren. Platzmangel gäbe es deshalb aber nicht. «Es wird eine Verteilung geben. Es werden nicht alle in der Stadt sein, sondern einfach in der Tourismusregion allgemein.» Schon vor der Pandemie hätte jeweils nur rund ein Drittel der chinesischen Gäste in der Stadt Luzern selbst übernachtet.
