Stadt Luzern

Gegen illegale Abfallentsorgung: Gross und Klein gestalten riesiges Wandbild

Jonathan Ernst, 22. August 2023, 10:33 Uhr
270 Menschen aus den umliegenden Quartieren der Dammstrasse haben zwei Wochen lang an einem Wandbild gearbeitet. Nun kann es gegenüber dem Dammgärtli-Spielplatz bestaunt werden. Das Kunstwerk soll für weniger falsch entsorgten Abfall sorgen.

Die Bei der Recycling-Sammelstelle unterhalb der Bahngleise neben dem Kreuzstutz-Kreisel ist regelmässig Abfall liegen geblieben, der eigentlich nicht dort entsorgt werden dürfte. Um gegen dieses Problem vorzugehen, haben die Quartierarbeit, der Verein BaBeL (Basel- und Bernstrasse Luzern) und das Strasseninspektorat zu einer unüblichen Methode gegriffen: einem riesigen Wandbild.

Wie die Stadt Luzern mitteilt, sei es mit seiner 50 Meter Länge «eines der grössten Wandbilder der Schweiz». Es würde den Ort aufwerten und das Quartier verschönern. Die Hemmschwelle, Abfall dort zurückzulassen, soll so erhöht werden. Zudem spricht das Wandbild das Problem auch thematisch an. Der künstlerische Ausgangspunkt war nämlich die Frage «Was würdest du niemals wegwerfen?».

Auch «Abfallsünder» halfen mit

Verantwortlich für das grosse Kunstwerk sind verschiedene Bewohnerinnen und Bewohner, Familien und Kinder aus dem Quartier. Die gestalterische Leitung übernahmen Künstlerinnen und Künstler der Vereine «Seed of Change» und «Cup of Color». Aber auch Personen, die zuvor Abfall falsch deponiert hatten, seien am Kunstwerk beteiligt gewesen, wie der Illustrator Matthias Leutwyler während den Arbeiten erfuhr. «Manche waren neu hier und wussten noch nicht, wie das System funktioniert. Da sie hier oft Abfall sahen, dachten sie, es sei normal, ihn hier zu deponieren», sagt der Illustrator.

Ein Wandbild wird das Problem nicht lösen

Wo sich so viele Menschen kreativ betätigen, gibt es auch spannende Gespräche und Begegnungen. Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen möchte die Stadt Luzern lernen. Diese ist sich nämlich bewusst, dass das Wandbild «das Thema der illegalen Abfallentsorgung alleine nicht lösen wird», wie sie in der Mitteilung schreibt. Darum suche man nun mit dem Quartier und mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse nach weiteren Lösungen.

Auch wenn sich das Wandbild nicht als Wunderwaffe gegen falsche Abfallentsorgung herausstellen sollte – für alle, die selbst einen Pinselstrich auf der zuvor grauschwarzen beigetragen haben, ist diese Wand wohl mehr als nur eine Präventionskampagne. Dass sich diese Kampagne zumindest ästhetisch gelohnt hat, dürfte auch sonst niemand abstreiten, der die ehemals grauschwarze Wand kennt.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 22. August 2023 10:33
aktualisiert: 22. August 2023 10:33