Stadt Luzern

Hotel Schlüssel wird nach der Fasnacht geschlossen

1. Februar 2024, 08:28 Uhr
Das Bundesgericht lehnt eine Beschwerde der Pächterin ab. Sie muss gehen, das Hotel vorübergehend schliessen. (Archivbild)
© Luzerner Zeitung / Jakob Ineichen
Ein während der Coronapandemie entfachter Streit um das Hotel Schlüssel am Luzerner Franziskanerplatz endet vor dem Bundesgericht – die Pächterin muss gehen, der «Schlüssel» macht vorerst dicht.

Noch bis zur Fasnacht soll das Hotel Schlüssel geöffnet bleiben, dann ist erst mal Schluss. Das berichtet die «Luzerner Zeitung». Ein Streit zwischen der Eigentümerin, Genossenschaft zum Schlüssel, und der Pächterin des Hotels, Marija Bucher-Djordjevic, welche auch Co-Präsidentin der Stadtluzerner FDP und Stadtparlamentarierin ist, hat vor dem Bundesgericht ein Ende gefunden.

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Bundesgericht lehnt Beschwerde ab

Dieses lehnt gemäss Urteil vom 16. Januar eine Beschwerde der Pächterin ab und bestätigt ein Urteil des Luzerner Kantonsgerichts. Man bedauere, schreibt Genossenschaftspräsident Reto Schiltknecht auf Anfrage der «Luzerner Zeitung», dass ein Ausweisungsverfahren aufgrund hoher Zahlungsrückstände der derzeitigen Pächterin notwendig geworden sei.

Für eine andere Lösung sei man stets offen gewesen. «Dies war aber trotz grosszügigen Entgegenkommens der Genossenschaft nicht möglich», so Schiltknecht. So habe die Genossenschaft der Pächterin während Corona 20 Prozent des Mietzinses freiwillig erlassen. Weil Ertragsausfälle durch eine Versicherung gedeckt waren, habe die Pächterin auch während dem Brand des «Schlüssels» im Jahr 2018 keine Einbussen erlitten.

Laut Pächterin Marija Bucher liegt der Ursprung des Streits in der Coronapandemie. Man sei sich über die Höhe der Pachtzinsreduktion uneinig gewesen. Gegenüber der «Luzerner Zeitung» betont sie in den letzten Jahren alles dafür getan zu haben, das Hotel am Laufen zu halten.

Keine einfachen Jahre für den «Schlüssel»

Die Umstände waren nicht einfach: 2018 brannte das Gebäude und musste anderthalb Jahre geschlossen und aufwendig restauriert werden. Wenige Wochen nach der Wiedereröffnung im Jahr 2019 begann die Coronapandemie.

Energiekrise, Personalmangel und Teuerung seien dann noch dazugekommen, so Pächterin Bucher, sie habe deshalb schon vor dem Bundesgerichtsentscheid entschieden, den Betrieb aufzugeben. Ihren Pflichten sei sie aber vollumfänglich nachgekommen und habe ihre Verantwortung voll übernommen.

Zwölf Jahre hat Marija Bucher den «Schlüssel» geführt. «Ich kann mit Stolz sagen, dass der historische Hotelbetrieb dank mir nicht nur den Brand, sondern auch die Pandemie überlebt hat», so die Pächterin zur «LZ». Jetzt wolle sie sich dafür einsetzen, dass das Hotel sauber an einen Nachfolger übergeben werden kann.

Für die Fasnacht noch geöffnet

«Die Genossenschaft wird voraussichtlich Hand bieten für einen Weiterbetrieb bis zum Ende der Fasnacht», schreibt Schiltknecht. Sie sei bestrebt, Hotel und Restaurant zum Schlüssel so schnell wie möglich mit einem Nachfolger wieder zu öffnen. Da der Zins aus der Verpachtung des «Schlüssels» die einzige nennenswerte Einnahmequelle der Eigentümerin sei, sei das für sie existenziell.

Tele-1-Beitrag zur Wiedereröffnung des Hotels Schlüssel 2019

(red.)

Quelle: Luzerner Zeitung
veröffentlicht: 1. Februar 2024 07:02
aktualisiert: 1. Februar 2024 08:28