Umfahrung

Kanton Luzern präsentiert zwei Varianten für Umfahrung Wolhusen

30. Oktober 2023, 14:39 Uhr
Für das hohe Verkehrsaufkommen in Wolhusen werden derzeit Lösungen erarbeitet.
© Kanton Luzern
Der Kanton Luzern hat zwei Lösungsvarianten gegen das hohe Verkehrsaufkommen in Wolhusen vorgeschlagen: Die Variante Südumfahrung mit Tunnelführung und die Variante «Null+», welche eine Verbesserung des Strassennetzes anstrebt. Anders als der Kanton beurteilen die betroffenen Gemeinden die Variante «Null+» als «sehr kritisch».

Die Gemeinde Wolhusen kämpft zu den Stosszeiten mit Stauproblemen. Der Kanton Luzern sieht zwei Möglichkeiten, wie man das Verkehrsaufkommen reduzieren kann. Es sind dies die Variante Südumfahrung mit Tunnelführung und die Variante «Null+», welche eine Verbesserung des Strassennetzes anstrebt.

Variante «Null+» ist Favorit

Bei einem Variantenvergleich wurden die beiden Möglichkeiten gegeneinander abgewogen, wie die Dienststelle für Verkehr und Infrastruktur (Vif) des Kantons Luzern am Montag mitteilte. Die Variante «Null+» habe praktisch immer vorne gelegen.

«Null+» sieht vor, den Verkehr mit einem regionalen Mobilitätsmanagement verträglicher und sicherer zu gestalten. Unter anderem soll das ÖV-Angebot ausgebaut und Fuss- und Velowege erweitert werden. Entlang der Bahnhofsstrasse ist die Einführung von Tempo 30 vorgesehen. Mit dieser Variante bleibe die Verkehrsbelastung zwar gross, doch der Verkehr könne verträglicher gestaltet werden, schrieb das Vif.

Umfahrungen sind teurer

Als zweitbeste Variante ging die Südumfahrung 1 hervor. Diese sieht eine Tunnelführung vor, welche Naherholungsgebiete, Landwirtschaft sowie Gewerbe- und Industriegebiet in Richtung Luzern schonen würde, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Die Variante Südumfahrung 1 würde 300 Millionen Franken in Kombination mit der Aufhebung des Niveauübergangs Hackenrüti kosten. Dazu müsste ein Hochkreisel gebaut werden. Die Bauarbeiten müssten bei laufendem Bahn- und Strassenverkehr erfolgen. Die hohen Kosten und Baurisiken seien beträchtlich, heisst es in der Mitteilung.

Nach der Zweckmässigkeitsbeurteilung erfolgt nun noch eine politische Interessensabwägung, so das Vif. Nicht nur die Gemeinden Wolhusen und Werthenstein seien betroffen, sondern auch die ganze Region. Unter Berücksichtigung der finanziellen Rahmenbedingungen sei nun zu klären, welche Variante weiterverfolgt werden könne. Die detaillierten Ergebnisse würden am 28. November in Wolhusen der Öffentlichkeit vorgestellt.

Gemeinden kritisieren Variante «Null+»

Nebst dem Kanton meldeten sich auch die Gemeinden Wolhusen, Werthenstein und Ruswil zu Wort. Diese sprachen sich für die Südumfahrung 1 aus. Die Variante «Null+» beurteilten sie als «sehr kritisch», wie sie in einer Mitteilung schrieben.

Bei der Variante «Null+» blieben die Verkehrsbelastung «gleich hoch» und es fielen in den kommenden 25 Jahren 55 Millionen Franken Unterhalts- und Betriebskosten an. Aus Sicht der Gemeinden sowie der IG Umfahrung Wolhusen müsste deshalb die Südumfahrung 1 weiterverfolgt werden, in Kombination mit der Aufhebung des Bahnübergangs Hackenrüti.

Nur mit dieser Variante könne das langjährige Verkehrsproblem gelöst werde. Es sei die «nachhaltigste» Lösung.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 30. Oktober 2023 14:37
aktualisiert: 30. Oktober 2023 14:39