FCL im Hoch

Mario Frick stapelt tief: «Wir sind nicht der Favorit in Basel»

Daniel Schmuki, 27. September 2023, 17:20 Uhr
Kann der FCL um Kevin Spadanuda, Ardon Jashari und Mario Frick auch in Basel jubeln?
© KEYSTONE/Peter Schneider
Zehn Punkte liegen in der Tabelle aktuell zwischen dem zweitplatzierten FC Luzern und dem Tabellenelften FCB. Trotzdem will Mario Frick nichts davon wissen, als Favorit nach Basel zu reisen. Wieso der FCL-Trainer dennoch an den dritten Auswärtssieg in Serie im Joggeli glaubt.

Fünfzehn Pflichtspiele lang konnte der FCL nicht im Basler St. Jakob-Park gewinnen. Vergangene Saison hat diese Negativserie ein Ende genommen. Der FC Luzern gewann gleich beide Auswärtsspiele im Joggeli (3:2 im Januar, 2:0 im April). Entsprechend gut sind die jüngsten Erinnerungen an Meisterschaftsspiele in Basel.

Den entscheidenden Treffer zum 2:0-Sieg im April erzielte Luuk Breedijk.

© KEYSTONE/Urs Flueeler

«Beim 2:0-Sieg waren die Basler stehend k.o., weil sie unter der Woche noch in der Conference League gegen Nizza im Einsatz standen und in die Verlängerung mussten», erinnert sich FCL-Trainer Mario Frick. «Das erste Duell haben wir verdient gewonnen, obschon wir in Rückstand waren.» Doch die beiden Matches könne man nicht mit der aktuellen Situation vergleichen.

Dank Joker-Toren zum Erfolg

In den beiden vergangenen Direktduellen im Basler St. Jakob-Park erzielte der FCL den entscheidenden Treffer jeweils in der 89. Spielminute, also erst kurz vor Schluss. Beim nächsten Aufeinandertreffen am Donnerstag dürfte die Partie aus Sicht von Mario Frick gerne schon etwas früher in die Bahnen der Luzerner gelenkt werden:

«Es ist mir egal, wie. Wir wollen einfach alles daran setzen, ein gutes Spiel zu machen und Basel alles abverlangen. Wenn wir wieder in der 90. Minute gewinnen, dann ist es halt so. Aber es täte unseren Nerven sicher gut, wenn die Partie bereits früher entschieden ist.»

Der FC Luzern ist sportlich im Hoch und schnuppert an der Tabellenführung.

© KEYSTONE/Urs Flueeler

Formstrand spricht klar für FCL

Die Luzerner sind aktuell in bestechender Form. In der Meisterschaft haben sie zuletzt dreimal in Serie gewonnen. Wettbewerbsübergreifend kommt der FCL gar auf fünf Siege hintereinander. Entsprechend liegt er in der Tabelle der Super League in Tuchfühlung mit dem amtierenden Meister YB, der nach Verlustpunkten nach wie vor Leader ist.

Ganz anders präsentiert sich die Gemütslage beim nächsten Gegner. Der FC Basel ist bisher nicht auf Touren gekommen. Er konnte in der Meisterschaft erst ein einziges Spiel gewinnen und liegt deshalb auf dem zweitletzten Platz der Super League. Da müsste die Favoritenrolle eigentlich mehr als klar sein.

Basler sind auf Wiedergutmachung aus

«Nein, definitiv nicht! Ich glaube nicht, dass der FC Luzern Favorit in Basel ist – egal, wie der Saisonstart war», sagt Mario Frick bestimmt. «Der FCB ist individuell so gut besetzt, dass er vorne mitspielen müsste. Das wissen alle.» Zudem würden die Basler speziell nach der Niederlage gegen Yverdon am vergangenen Wochenende nun eine Reaktion zeigen wollen.

«Nichtsdestotrotz werden wir sehr selbstbewusst nach Basel reisen und das Ziel ausgeben: ‹Wir wollen 3 Punkte›. Wir haben einen guten Lauf. Daher spricht nichts dagegen, den nächsten Vollerfolg einzufahren», wie FCL-Trainer Frick meint. Die Auftritte in der Europacup-Qualifikation hätte die Luzerner stark zusammengeschweisst. Zudem seien sie besser eingespielt als Basel. «Daher sind wir vom Mannschaftlichen her einen Schritt weiter als der FCB.»

Wechseltheater um Jashari ist Geschichte

Doch Luzern und Basel – da war doch kürzlich noch etwas? Und zwar das Wechseltheater um Ardon Jashari. Im Sommer wollte der damalige FCL-Captain unbedingt zum FCB wechseln, aber die Luzerner legten ihr Veto ein. Seither ist viel passiert. Jashari wurde als Captain abgesetzt und für einige Spiele aus dem Kader verbannt. Mittlerweile ist er zurück und der gewohnt dominante Spieler.

Ardon Jashari ist nach dem schwierigen Sommer wieder voll in die Mannschaft integriert.

© KEYSTONE/Urs Flueeler

«Ich hoffe schwer, dass Ardon am Donnerstag extrem motiviert sein wird. Er ist mitunter unser wichtigster Spieler und Anführer im Mittelfeld», betont Mario Frick. Für den Trainer sind die Wechselabsichten Schnee von gestern und kein Thema mehr: «Die Entscheidung, die wir damals getroffen haben, war genau richtig. Das sieht man auch anhand des Saisonstarts – auch wenn es nur eine Momentaufnahme ist.»

Keine gesperrten FCL-Spieler

Wie Ardon Jashari sowie die Luzerner Verantwortlichen um Sportchef Remo Meyer und Präsident Stefan Wolf im Basler St. Jakob-Park empfangen werden, zeigt sich am Donnerstagabend. Dann findet die Partie zwischen dem FCB und Luzern statt.

Personell kann Mario Frick fast aus dem Vollen schöpfen. Nebst Leny Meyer und Thibault Klidjé fehlt nur noch Luca Jaquez, der am Wochenende gegen Servette angeschlagen ausgewechselt werden musste. Gesperrte Spieler gibt es bei den Luzernern keine.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 27. September 2023 17:20
aktualisiert: 27. September 2023 17:20