«Ich bin von der Mafia»

Mutmasslicher Vergewaltiger steht in Luzern vor Gericht

Peter Helfenstein, 10. Januar 2024, 05:46 Uhr
Der mutmassliche Vergewaltiger bedrohte eine Prostituierte mit einer Pistole. (Symbolbild)
© Keystone
Vor dem Luzerner Kriminalgericht muss sich ein 33-jähriger Italiener wegen einer mutmasslichen Vergewaltigung verantworten. Er soll seine Sexpartnerin mit einer Pistole zu Sexpraktiken gezwungen haben. Ihm drohen vier Jahre Haft und ein Landesverweis.

Seinen Lauf nahm das Unheil an einem Abend im Januar 2020. So ist es der Anklageschrift der Luzerner Staatsanwaltschaft zu entnehmen. Der beschuldigte Italiener besuchte mit seiner damaligen Freundin eine Bar in Luzern. Da informierte sie ihn, dass sie das gemeinsame Kind in wenigen Tagen abtreiben werde. Diese Tatsache löste bei ihm Wut und Trauer aus. Gegen Mitternacht war er alleine zu Hause und nach einem Glas Wein wollte er Sex. Er suchte sich auf einem Internetportal eine Prostituierte aus, vereinbarte einen Preis von 250 Franken und nahm sie wenig später in seiner Wohnung in Empfang.

Mit Pistole zum Sex gezwungen

Beim anschliessenden Sex hielt sich der heute 33-Jährige in keiner Weise an die abgemachten Regeln. Die Prostituierte soll er derart heftig penetriert haben, dass sie starke Schmerzen hatte. Dies soll der Beschuldigte ignoriert und seine Sexpartnerin mit einer Pistole zum Weitermachen gezwungen haben. Mehrfach wechselte er die Stellung und brachte die Frau mit Drohungen dazu, trotz Schmerzen alles zu erdulden. Gegen Ende penetrierte er die Frau ohne Kondom und sagte ihr, er sei sterilisiert. Sie weinte und flehte ihn an, damit aufzuhören.

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Illegaler Waffenbesitz

Wie in der Anklageschrift steht, sagte er zu ihr, dass er von der Mafia sei, ihm ganz Luzern gehöre und er viele Frauen habe. Deshalb müsse sie tun, was er ihr sage und niemandem davon erzählen. Die Prostituierte schilderte aber ihrer Fahrerin später im Auto unter Tränen, was ihr widerfahren sei. Die Fahrerin verständigte die Polizei, diese konnte den Beschuldigen um 5.30 Uhr am gleichen Tag in seiner Wohnung in einer Luzerner Vorortsgemeinde festnehmen. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei unter anderem eine illegale Schusswaffe, ein Springmesser, eine Faustfeuerwaffe, einen Schlagring und einen Teleskopschlagstock. Zudem soll er im Besitz von Bildaufnahmen von sexuellen Handlungen mit Kindern und Tieren gewesen sein.

Der Mann handelte gemäss Staatsanwaltschaft besonders grausam. Mit der Waffe brach er den Widerstand der Frau und hielt diesen Zustand über einige Zeit aufrecht. Als Strafe fordert die Staatsanwaltschaft vier Jahre Gefängnis und einen Landesverweis von 10 Jahren.

Der Prozess vor dem Luzerner Kriminalgericht beginnt um 8.15 Uhr.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 10. Januar 2024 05:46
aktualisiert: 10. Januar 2024 05:46