Wahlen Emmen

Nach Rücktritt des Sozialdirektors: Beat Niederberger soll es für die FDP richten

Peter Helfenstein, 4. April 2024, 16:54 Uhr
Nach dem Rücktritt von Thomas Lehmann ist mindestens ein Sitz im Emmer Gemeinderat neu zu besetzen.
© KEYSTONE/URS FLUEELER
Im Emmer Gemeinderat gab es in den letzten Jahren einige Wechsel. Die beiden Amtsältesten sind gerade mal seit 2018 im Amt. Bei den Gemeinderatswahlen am 28. April dürften die vier Bisherigen im ersten Wahlgang bestätigt werden.

Gemeindepräsidentin Ramona Gut (FDP), Baudirektor Andreas Roos (Mitte), Finanzdirektor Patrick Schnellmann (Mitte) und Bildungsdirektor Brahim Aakti (SP) möchten auch in den kommenden vier Jahren Emmen mitregieren. Einzig der Sozialdirektor tritt nicht mehr an: Zwölf Jahre im Gemeinderat sind für Thomas Lehmann von der FDP genug.

Weiterhin zwei FDP-Vertreter?

Die grössten Chancen für die Neuwahl in die Emmer Exekutive kann sich FDP-Mann Beat Niederberger ausrechnen. Der 49-Jährige sitzt seit 2018 im Gemeindeparlament und will nun den Sitz des abtretenden Thomas Lehmann erobern. Laut der «Luzerner Zeitung» zog der gebürtige Dallenwiler vor knapp dreissig Jahren aus dem Kanton Nidwalden nach Emmen und spielt Horn in der Guggenmusik «CH-Guuger».

Beat Niederberger (FDP) sitzt seit 2018 im Emmer Einwohnerrat.

© Facebook / GemeindeEmmen

Auslandreise zur Unzeit

In den Monaten April und Mai weilt Beat Niederberger in den USA. Gemäss der «Luzerner Zeitung» war die Reise schon lange gebucht und seine Partei hätte von Anfang an von seiner zweimonatigen Absenz gewusst. Laut der Einschätzung von Tele 1-Politexperte Armin Camenzind wäre eine Wahl Niederbergers im ersten Wahlgang (28. April) eine Überraschung. «Vor dem Hintergrund, dass der FDP-Kandidat auch während der heissen Phase vor dem zweiten Wahlgang (9. Juni) landesabwesend ist, ist das sicher ein Handicap». Ein Nachteil, von dem laut Camenzind am ehesten Regula Stalder vom Verein «Frauen engagiert in Emmen» (FeE) profitieren könnte.

Regula Stalder: Die ehemalige CVP-Einwohnerrätin will für den Verein «Frauen engagiert in Emmen» (FeE) in den Gemeinderat einziehen.

© Luzerner Zeitung / Manuela Jans-Koch

Mit Beat Niederberger wäre nebst der Gemeindepräsidentin weiterhin ein Mann und eine Frau von der örtlichen FDP im Rat vertreten. Ramona Gut war bei den letzten Gesamterneuerungswahlen vor vier Jahren erst wenige Monate im Amt – und erzielte auf Anhieb das beste Resultat.

SVP in der Opposition

Die wählerstärkste Partei in Emmen, die SVP, ist seit dem Rücktritt von Urs Dickerhof im Jahr 2018 nicht mehr im Gemeinderat vertreten. Sie schickt die eher unbekannte Alexandra Granja ins Rennen. Sie ist in Portugal geboren und wurde erst im Jahr 2017 eingebürgert. Dass sie einem Bisherigen gefährlich nahe kommen könnte, ist laut Camenzind eher unwahrscheinlich. Gleiches gelte für Christian Kravogel von der GLP.

Weiterhin bürgerliches Gemeindeparlament

Die SVP, die FDP und die Mitte: Sie alle besetzen aktuell je neun Sitze im Emmer Gemeindeparlament. Der Tele 1-Politexperte Armin Camenzind geht davon aus, dass diese drei bürgerlichen Fraktionen auch künftig rund 30 der 40 Ratsmitglieder im Einwohnerrat stellen. Die Grünen mussten auf nationaler Ebene jüngst deutliche Einbussen verkraften. Ob sie ihre fünf Sitze halten können, ist fraglich. Der Verein «FeE» tritt erstmals mit einer eigenen Liste an. Ein Sitzgewinn von einem bis zwei Sitzen ist realistisch.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 4. April 2024 16:54
aktualisiert: 4. April 2024 16:54