Wahlen 2023

Roland Fischer: «Setze mich für einen wirksamen Klima- und Artenschutz ein»

Melissa Steuri, 15. September 2023, 14:40 Uhr
Seit 2019 ist Roland Fischer aus Udligenswil im Nationalrat. Nun will er in den Ständerat.
© PilatusToday
Am 22. Oktober ist der grosse Tag. Das eidgenössische Parlament wird neu gewählt. Wir stellen dir die Zentralschweizer Kandidierenden für den Ständerat genauer vor. Der Luzerner GLP-Nationalrat Roland Fischer will nun ins Stöckli. Er stellt sich unseren Fragen.

Roland Fischer ganz persönlich

Roland Fischer fährt in seiner Freizeit gerne Fahrrad.

© zVg

Welche ist Ihre Lieblingsortschaft in der Zentralschweiz und wieso?
Das Hochmoor von Rothenthurm. Es ist eine wunderschöne Landschaft, die wegen der Rothenthurm-Initiative auch eine grosse Symbolkraft für den Natur- und Landschaftsschutz in der Schweiz hat. Ausserdem sind das Hochmoor und seine Umgebung ein attraktives Naherholungsgebiet, wo ich gerne für meine sportlichen Aktivitäten hinfahre (Mountainbike und Langlauf).
Wo trifft man Sie zum Einkaufen an?
Im Coop Adligenswil, im Hofladen auf dem Mooshof in Adligenswil und im Volg Udligenswil.
Was machen Sie an einem sonnigen Sonntag?
Im Sommer schwinge ich mich aufs Velo, im Winter schnalle ich die Langlaufski an.
Wo verbringen Sie ihre Ferien?
Im Winter im Engadin, im Sommer auf einer Radreise irgendwo in Europa.
Wer ist im Vorbild?
Ich habe kein eigentliches Vorbild. Denn niemand ist perfekt und sollte über anderen stehen. Mich beeindrucken jedoch alle Menschen, welche sich tatkräftig und mutig für die Gesellschaft, die demokratischen und liberalen Grundwerte und die Menschenrechte einsetzen, insbesondere in Ländern, wo dies schwierig und mit Repressionen verbunden ist.
Verfügen Sie über ein geheimes Talent?
Ich spiele Violine, bin mittlerweile aber etwas aus der Übung gekommen.
Wenn Sie einen Tag König der Schweiz sein könnten, was würden Sie sofort ändern?
Ich würde sofort wieder die Demokratie einführen 😉

Roland Fischer als Politiker

Roland Fischer ist seit 2019 im Nationalrat und will nun den Sprung ins Stöckli schaffen.

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Wie schätzen Sie die Arbeit des Luzerner Ständerats ein?
Ich bedanke mich für die Arbeit von Andrea Gmür und Damian Müller und ihren Einsatz für den Kanton Luzern. Es ist aber klar, dass wir politische Differenzen haben, so beispielsweise in der Europapolitik, aber auch beim Klima- und Artenschutz. In beiden Politikbereichen sind ihre Positionen zu wenig progressiv.
Warum sollte die Bevölkerung Sie wählen?
Von 2011 bis 2015 und seit 2019 darf ich den Kanton Luzern im Nationalrat vertreten. Mit meiner Arbeit gebe ich allen ökologisch, liberal und progressiv denkenden Menschen in unserem Kanton eine Stimme in Bern. Dabei stelle ich immer wieder fest, dass es nachhaltige und moderne Lösungsideen im Ständerat besonders schwer haben. Deshalb möchte ich künftig auch im Stöckli dafür sorgen, dass die Schweiz verantwortungsvoll mit ihren Ressourcen umgeht, sich zu einer offenen, liberalen Gesellschaft entwickelt und sich deutlich stärker in Europa engagiert.
Was sind Ihre politischen Schwerpunkte und wieso?
Zum einen setze ich mich für einen wirksamen Klima- und Artenschutz ein. Denn es geht hier um unsere Lebensgrundlagen. Wenn wir die Erderwärmung und den Verlust an Biodiversität nicht so rasch wie möglich stoppen, werden unsere natürlichen Lebensgrundlagen immer stärker zerstört, mit grossen Folgen für unsere Gesundheit, die Wirtschaft und die Finanzen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Europapolitik. Mit der EU teilen wir unsere liberalen und demokratischen Grundwerte und den Einsatz für die Menschenrechte. Zudem ist die EU mit Abstand unsere wichtigste Handelspartnerin. Gerade für die Schweiz als kleines, demokratisches Land mitten in Europa ist deshalb die Zusammenarbeit mit der EU und die Integration in den EU-Binnenmarkt der wichtigste Erfolgs- und Standortfaktor.
Chancengleichheit und Diversität in der Gesellschaft sind ein weiteres zentrales Element meiner Politik. Jeder Mensch ist ein wertvoller Teil unserer Gesellschaft und soll deshalb am wirtschaftlichen und sozialen Leben teilhaben können. Dies erreichen wir durch ein Bildungssystem, welches allen Schülerinnen und Schülern die Chance gibt, ihre Talente auszuschöpfen. Ausserdem brauchen wir weitere Massnahmen, welche die Diskriminierung von Menschen bekämpfen, wie beispielsweise ein Verbot von Konversionstherapien oder die Bekämpfung von Gewalt, die Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung ausgesetzt sind.
Wie wird die Schweiz im Jahr 2035 aussehen?
Dank eines fulminanten Wahlsiegs der Grünliberalen in den Wahlen 2023 entwickelte sich die Schweiz bis im Jahr 2035 zu einer der fortschrittlichsten und solidarischen Volkswirtschaften Europas. Die Treibhausgasemissionen konnten inzwischen auf unter 50 Prozent des Werts von 1990 gesenkt werden. Mithilfe der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologien und der Veränderung des Konsumverhaltens produziert unsere Landwirtschaft im Einklang mit den Schutzzielen für das Klima und die Artenvielfalt. Die Wahrscheinlichkeit ist deshalb gross, dass die Schweiz das Pariser Klimaabkommen und das Artenschutzabkommen von Montreal einhalten kann.
Dank eines flächendeckenden Angebots an Kindertagesstätten und zielgerichteten Investitionen im Bildungsbereich konnte mittlerweile der Fachkräftemangel behoben werden. Die Schweizer Volkswirtschaft befindet sich deshalb seit sieben Jahren auf einem nachhaltigen Wachstumspfad. Dieser erlaubte es dem Bund, zusammen mit den Kantonen eine umfassende Sozial- und Gesundheitsreform durchzuführen, mit welcher die Qualität und Effizienz im Gesundheitswesen deutlich gesteigert und somit die Kosten für die Bevölkerung stark gesenkt werden konnten.

Smartspider von Roland Fischer

Die politischen Interessen von Roland Fischer als Smartspider dargestellt.

© smartvote
Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 15. September 2023 11:47
aktualisiert: 15. September 2023 14:40