Luzerner Kriminalgericht

Tödliche Taxifahrt: 10 Jahre Gefängnis für Messerstecher

7. Januar 2023, 06:14 Uhr
Tödlicher Messerangriff auf Luzerner Taxifahrer: Täter muss 10 Jahre ins Gefängnis
© Keystone / PilatusToday
Für einen Taxichauffeur hat eine Fahrt im März vor bald drei Jahren mit dem Tod geendet. Der 51-jährige Mann wurde damals durch 16 Messerstiche tödlich verletzt. Nun hat das Luzerner Kriminalgericht den Täter zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.

Der heute 31-jährige Haupttäter ist bereits seit gut 1000 Tagen im vorzeitigen Vollzug. Geht es nach dem Luzerner Kriminalgericht, soll der Mann für einige weitere Jahre hinter Gitter bleiben. Trotz seiner leicht verminderten Schuldfähigkeit ist er unter anderem wegen vorsätzlicher Tötung zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

16 Stichverletzungen nach Kampf in Taxi

Der 31-jährige Schweizer stieg damals um kurz vor 2 Uhr am frühen Morgen nicht in das Taxi ein, um von A nach B zu gelangen. Er soll mit zwei Kollegen im Voraus geplant haben, einen Taxifahrer zu überfallen. So wollten die drei Männer an Geld kommen, um sich Drogen kaufen zu können. Doch der vermeintlich einfache Plan, ans schnelle Geld zu kommen, ging nicht auf.

Denn der Haupttäter wollte eigentlich bei einem Taxifahrer einsteigen, der ihm körperlich «sicher nicht überlegen ist», heisst es in der Anklageschrift. Sein russischer Chauffeur war jedoch 1,90 m gross, muskulös und fast 100 kg schwer. Und er wehrte sich: Obwohl der Chauffeur mit einem Messer bedroht wurde, schlug er seinem Angreifer mit der Faust ins Gesicht. Es kam zu einem Gerangel im Taxi. Der 31-Jährige stach dabei immer wieder auf den Taxifahrer ein. Insgesamt waren es 16 Stich- und Schnittverletzungen im Hals-, Brust- und Kopfbereich des Fahrers. Dann hörte der Widerstand des Russen auf.

So erklärte der Mediensprecher der Luzerner Polizei, Urs Wigger, am 26. März das Geschehene

Quelle: PilatusToday

400 Franken für Drogen

Mit 400 Franken aus dem Portemonnaie des Taxifahrers machte sich der Angreifer aus dem Staub. Den schwer verletzten Russen liess er an der Sedelstrasse zurück. Dort starb der Mann an den Folgen seiner Verletzungen.

Wenig später traf sich der Haupttäter mit seinen beiden Kollegen. Sie entsorgten die Tatwaffe und kauften sich mit dem Geld Drogen, die sie sogleich wieder konsumierten.

Strafen auf Bewährung für Mittäter

Die beiden Mittäter, die sich auch an der Planung des Überfalls beteiligt hatten, kommen mit Freiheitsstrafen auf Bewährung davon. Sie sind unter anderem wegen Raubes, Geldwäscherei und Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz zu zwei Jahren bzw. zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. In den nächsten zehn Tagen können die Beschuldigten Berufung einlegen.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 7. Januar 2023 06:14
aktualisiert: 7. Januar 2023 06:14