Stadt Luzern

VCS und Quartierverein fordern Tempo 30 auf gesamte Bernstrasse

Marcel Jambé, 11. März 2024, 15:59 Uhr
Auf der gesamten Bernstrasse nur noch Tempo 30? Wenn es nach dem Quartierverein Bernstrasse geht, dann soll dies ab sofort geschehen. (Archivbild)
© KEYSTONE/SIGI TISCHLER
Seit Jahren klagt der Quartierverein Bernstrasse über den Strassenlärm. Nun fordern sie eine Verlängerung der Tempo-30-Zone bis zum Schulhaus Grenzhof – umgehend. Ansonsten würden sie juristische Schritte prüfen.

Der Strassenlärm an der Bernstrasse sei lauter als gesetzlich erlaubt, wie der Quartierverein Bernstrasse und der Verkehrs-Club der Schweiz VCS in einer gemeinsamen Mitteilung vom Montag betonen. Trotzdem würde sich der Kanton als Strasseneigentümer schwertun, lärmreduzierende Massnahmen wie Tempo 30 einzuführen.

Als Begründung diene dem Kanton ein vor rund 20 Jahren durchgeführtes Lärmschutzprojekt, welches die betroffenen Parteien aus heutiger Sicht als «ungenügend» betrachten. «Dank einem Bundesgerichtsurteil aus Kriens vom letzten Jahr können solch ungenügend vollzogene Lärmschutzprojekte nun juristisch angefochten werden», heisst es in der Mitteilung. PilatusToday berichtete damals zum Urteil.

«Billigste Massnahmen»

Ihr Ziel: Tempo 30 auf der gesamten Strasse sowie den Einbau eines lärmarmen Belags zu prüfen. Bereits im November 2021 wurde eine Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 im Abschnitt Bernstrasse 27 bis zur Einmündung der Sagenmattstrasse eingeführt. Dieser Abschnitt liegt zwischen den Bushaltestellen Kanonenstrasse und Kreuzstutz. Bis zur Umsetzung der lärmsenkenden Massnahmen solle per sofort die Tempo-30-Strecke bis zum Schulhaus Grenzhof verlängert werden.

Der Quartierverein Bernstrasse rechnet sich, trotz den aktuellen Entwicklungen bezüglich der Temporeduktion, sehr grosse Erfolgschancen aus, wie es auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 heisst. Dies sei auf den Bundesgerichtsentscheid aus Kriens zurückzuführen. «Tempo 30 ist eine der billigsten Massnahmen, um die Anwohner gegen Lärm und Gesundheitsschäden zu schützen», erklärt Stefan Brücker, Vertreter des QV Bernstrasse. Mit dem Wiedererwägungsgesuch wäre der Kanton gezwungen, nochmals über die Bücher zu gehen. «Dann würde man feststellen, dass man Tempo 30 prüfen muss – es ist relativ klar, dass der Kanton dies umsetzen muss.»

Luzerner FDP-Nationalrat Peter Schilliger hat vergangene Woche eine Motion eingereicht, welche fordert, die «Hierarchie des Strassennetzes» und die Funktionen der Strassen innerorts und ausserorts zu respektieren. Das würde auch Tempobeschränkungen betreffen. Der Kanton Luzern hat sich auf Anfrage bis jetzt noch nicht zur Mitteilung des Quartiervereins und VCS geäussert.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 11. März 2024 15:59
aktualisiert: 11. März 2024 15:59