Positive Bilanz

Zentralschweizer Sirenen sind für den Ernstfall bereit

1. Februar 2023, 21:07 Uhr
In den Zentralschweizer Kantonen funktionieren fast alle Sirenen. (Archivbild)
© Keystone, URS JAUDAS
Jedes Jahr werden am ersten Mittwoch im Februar in der Schweiz die Sirenen getestet. 99 Prozent davon haben laut Bund einwandfrei funktioniert. Die Zentralschweizer Kantone können ebenfalls ein positives Fazit ziehen.

Um 13.30 Uhr heulten fast alle der rund 5000 stationären und 2200 mobilen Sirenen der Schweiz, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) mitteilte. «Die Alarmierung der Bevölkerung funktioniert grundsätzlich auf einem hohen Niveau», schrieb das Babs. Eine positive Bilanz kann nach den Tests auch in der Zentralschweiz gezogen werden.

Nidwalden

Von den 39 stationären Sirenen in Nidwalden haben laut dem Kanton nach ersten Auswertungen alle funktioniert. Nur jene an der Nägeligasse in Stans war aufgrund von Bauarbeiten ausser Betrieb gesetzt worden. Acht Sirenen sind sogenannte Kombisirenen im Gebiet unterhalb des Bannalo-Stausees, die zusätzlich für den Wasseralarm verantwortlich sind. Die mobilen Sirenen wurden in Nidwalden von den Feuerwehren getestet. Die Auswertung dieser laufe noch.

Luzern

Im Kanton Luzern wurden 198 von 199 stationären Sirenen überprüft, heisst es in der Mitteilung des Kantons. Wegen Umbauarbeiten an einem Schulhaus in Willisau konnte eine Sirene nicht getestet werden. Nicht funktioniert hat lediglich jene in Udligenswil. Bei den mobilen Sirenen versagte eine von 135. In den kommenden Tagen sollen die genauen Fehlerquellen von der Abteilung Zivilschutz des Kantons Luzern ermittelt werden.

Zug

Der Kanton Zug freut sich über ein 100 Prozent funktionierendes Sirenensystem. Auf alle der 46 stationären und 24 mobilen Sirenen sei Verlass, teilt der Kanton mit.

Uri

Im Kanton Uri gibt es 43 stationäre und 18 mobile Sirenen und 25 Kombisirenen, die wie in Nidwalden für den Wasseralarm dienen. Bei zwei Sirenen wurde laut dem Kanton Uri aufgrund der Systemrückmeldung eine Störung bei der Alarmaktivierung festgestellt.

Die Kantone Obwalden und Schwyz haben noch keine Bilanz veröffentlicht.

Zwei Monate Zeit für Reparatur

Fehlerhafte Sirenen müssen von den Behörden laut der entsprechenden Verordnung innerhalb von zwei Monaten ausgewechselt werden. Wie Andreas Bucher, Sprecher vom Babs, auf Anfrage ausführte, kommt es in der Praxis aber auch auf den Standort der Sirene an.

Solche in der Umgebung kritischer Infrastruktur müssten unverzüglich funktionstüchtig gemacht werden. Wenn hingegen die allgemeine Beschallung gewährleistet sei oder die Sirene etwa aufgrund von abgelegener Lage und Schnee schwer erreichbar sei, sei etwas mehr Flexibilität gegeben.

Die Alertswiss-Kanäle wurden während des Sirenentests ebenfalls getestet. Auf der Website sowie der Alertswiss-App wurde eine Informationsmeldung ausgelöst. In der Vergangenheit gab es Kritik, weil Gehörlose bei der Katastrophenwarnung vernachlässigt wurden. Mit der Alertswiss-App konnte ein grosser Schritt zu ihrer Integration gemacht werden.

Sorge wegen Geflüchteten

Sorgen bereiteten den Verantwortlichen im Vorfeld der Tests weniger allfällige Ausfälle, als dass die Sirenen bei ukrainischen Kriegsflüchtenden Verunsicherung auslösen könnte. Das Babs stellte deshalb den zuständigen Stellen beim Bund und den Kantonen die Informationen zum Test auch auf Ukrainisch zur Verfügung.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 1. Februar 2023 19:12
aktualisiert: 1. Februar 2023 21:07