Vernetzt: Telegram - die umfangreichere What's App Alternative

12. Juni 2015, 13:16 Uhr
Unterstützung auch für Desktop Betriebssysteme
© telegram.org
Unterstützung auch für Desktop Betriebssysteme

Mit Telegram ist eine Alternative zu What's App da, die noch viel mehr kann, allerdings auch einige Fragen aufwirft. Telegram ist wie What's App ein Smartphone Messenger für iOS und Android. Daneben gibt es aber auch Software für Windows, Windows Phone, Mac und Linux. Man kann eine via Telegram erhaltene Message also auch direkt am Computer beantworten - ähnlich wie das Mac-User von iMessage gewohnt sind.

Ausserdem lassen sich mit Telgram alle möglichen Dateien versenden. Es ist nicht beschränkt auf Bilder und Videos. Es gibt auch einen Snapchat-mässigen Selbstzerstörungsmechanismus für Mitteilungen, welche zudem direkt von User zu User verschlüsselt werden. Auch Gruppenchats mit bis zu 200 Teilnehmern sind möglich. Desweiteren gibt es ein API, mit welcher Telegram in alle möglichen Programme integriert werden kann. Bereits 35 Millionen Leute benützen Telegram laut deren Twitter-Account.

Ganz im Gegensatz zu What's App werden die Themen Transparenz und Sicherheit zumindest auf den ersten Blick gross geschrieben. So werden alle Nachrichten verschlüsselt - auf Wunsch des Benutzers sogar direkt von Person zu Person, so das nicht einmal die Telegram-Betreiber die Möglichkeit haben sollen, eine Mitteilung abzufangen. Telegram wird von einer Non-Profit Organisation betrieben, welche verspricht, keine Werbung einzubauen und niemals Gebühren zu verlagen. Wie sie das Geld verdienen will, um die Server zu betreiben, lässt die Webseite dann allerdings leider offen. Telegram ist teilweise Open Source - Entwickler haben also die Möglichkeit, den Code auf Schwachstellen zu überprüfen. Allerdings eben nur der veröffentlichte Teil des Codes. Sicherheitsexperten rügen ausserdem, verwendet werde der nicht mehr allzu sichere SHA-1 Algorythmus. Allerdings wird dieser mit diversen weiteren Protokollen ergänzt - so dass es zumindest sehr schwierig sein dürfte, eine Mitteilung zu entschlüsseln. Jedem Hacker, welcher Telegram knacken kann, versprechen die Initianten $ 200'000. Die Initianten sind übrigens Pavel und Nokolai Durov, welche zusammen das grösste russische Social-Network VKontakte betreiben. Sie sind also quasi die Zuckerbergs von Russland.

Telegram gibt es auch auf Deutsch. Es ist kostenlos im iOS App Store und im Google Play Store verfügbar. Desktop Versionen findet man auf der Telegram-Webseite.

veröffentlicht: 19. April 2014 12:00
aktualisiert: 12. Juni 2015 13:16