SP fliegt aus der Luzerner Regierung - SVP holt sich den fünften Sitz
SP muss in Luzern nach 56 Jahren ihren Regierungssitz räumen
Urs Schlatter, Radio Pilatus AGParteipräsidenten der SVP und SP kommentieren Luzerner Regierungsratswahlen
Urs Schlatter, Radio Pilatus AGSP-Kandidatin Felicitas Zopfi zeigt sich im Interview schwer enttäuscht
Urs Schlatter, Radio Pilatus AGDer Kanton Luzern wird in den nächsten vier Jahren von fünf bürgerlichen Männern regiert. Im zweiten Wahlgang der Luzerner Regierungsratswahlen haben sich die bürgerlichen Kandidaten klar gegen die Kandidatin der Linken durchgesetzt. Der SP ist es nicht gelungen, den Sitz der abtretenden Justizdirektorin Yvonne Schärli zu halten. Damit ist die SP erstmals seit 56 Jahren nicht mehr in der Luzerner Regierung vertreten. Die SVP kehrt nach acht Jahren in die Regierung zurück, der parteilose Marcel Schwerzmann konnte seinen Sitz verteidigen.
Schwerzmann mit dem besten Resultat
Gemäss Endresultat erzielte der parteilose, bürgerliche Finanzdirektor Marcel Schwerzmann das beste Resultat, dies obwohl er einzig von der FDP unterstützt worden war. Schwerzmann erhielt 65'708 Stimmen und kann somit seine dritte Amtszeit in Angriff nehmen. Gewählt wurde auch Paul Winiker von der SVP. Der Kantonsrat und Gemeindepräsident von Kriens kam auf 54'500 Stimmen. Ein Schlappe erlitt die SP. Ihre Kandidatin Felicitas Zopfi landete abgeschlagen mit 37'154 Stimmen auf dem letzten Platz. Die Stimmbeteiligung betrug 37,2 Prozent.
Auch die Frauen sind nicht mehr in der Regierung vertreten
Nicht nur die SP verliert ihren Sitz in der Regierung. Erstmals seit 28 Jahren ist auch keine Frau mehr in der Regierung. Die SP-Kandidatin und einzige Frau im Rennen, Felicitas Zopfi, verpasste den Einzug trotz Unterstützung von CVP, Grünen, GLP und von Frauen. Im Wahlkampf wurde der Primarlehrerin Zopfi mangelnde Erfahrung in einem Exekutivamt vorgeworfen. Zudem hatte die ehemalige SP-Parteipräsidentin kompromisslos die bürgerliche Steuerstrategie für schweizweit tiefste Unternehmensgewinnsteuern bekämpft. Luzern ist nach dem Tessin der zweite Kanton neu ohne weibliche Regierungsmitglieder. Erste Luzerner Regierungsrätin war 1987 Brigitte Mürner-Gilli (CVP). Sie war zugleich die Erste in der Innerschweiz. Auf sie folgten 1999 Parteikollegin Margrit Fischer und 2003 Yvonne Schärli (SP). Schärli verzichtete nach 12 Jahren auf eine erneute Kandidatur.
Neue parteipolitische Zusammensetzung
Der Luzerner Regierungsrat hat fünf Sitze. Drei davon wurden bereits im ersten Wahlgang am 29. März an die Bisherigen Guido Graf (CVP), Robert Küng (FDP) und Reto Wyss (CVP) vergeben. Mit dem Ausscheiden der SP und dem Einzug der SVP ändert die parteipolitische Zusammensetzung der Luzerner Regierung nach 2007 erneut. Sie setzt sich neu wie folgt zusammen: 2 CVP, 1 FDP, 1 SVP und 1 Parteiloser.
Die detaillierten Resultate des zweiten Wahlgangs
Medienmitteilung des Kantons