Geschäfte im Hirschmattquartier leiden unter Baustelle

20. Oktober 2015, 18:19 Uhr
Der Umsatz der Geschäfter ging um über 50 Prozent zurück

Das Hirschmattquartier ist seit Beginn des Jahres eine grosse Baustelle. Doch in wenigen Tagen ist die erste Etappe der Gesamtsanierung Hirschmatt abgeschlossen - die Morgarten-, Franken- und Sempacherstrasse sind dann frisch saniert. Neue Werkleitungen, breitere Trottoirs und frisch gepflanzte Bäume laden Bewohner und Kunde wieder in diese Strassen. Doch dafür mussten Mieter und Geschäft fast ein Jahr unter Lärm und Baustelle leiden.

Massive Umsatzeinbusse

Roger Gmür, Geschäftsleiter des Cafes Filou & Bengel, litt besonders in den Sommermonaten unter dem Baulärm: «Viele Kunden kamen in der Hochbauphase wegen des starken Lärms nicht mehr zu uns. Im vergleich zum Vorjahr machten wir nur noch halb so viel Umsatz». Auch den umliegenden Geschäfter ging es nicht besser. «Im Sommer waren wir mangels Kundschaft gezwungen, das Cafe für zwei Wochen zu schliessen. Dies mussten auch viele Nachbargeschäfte tun», so Gmür weiter. Für Roger Schürmann, Oberbauleiter der Gesamterneuerung Hirschmatt, eine Tatsache, mit der gerechnet werden musste. «Umsatzeinbussen sind bei einer Baustelle kaum zu verhindern. Trotzdem tun wir alles für die Mieter und Geschäfter und verkürzen die Bauzeit drastisch, in dem wir beispielsweise länger arbeiten». Bis 23 Uhr waren die Arbeiter in den vergangenen Monaten im Einsatz. So konnte die Bauzeit auf einen verlängerten Sommermonat anstatt auf drei Jahre vermindert werden. «Deshalb ernten wir von den Geschäften auch viel Verständnis - ebenso von den Mietern».

Mietreduktion für Mieter

Auch die meisten der 3000 Bewohner des Hirschmattquartier sind mit der Baustelle und dem verbundenen Lärm unzufrieden. Doch viele Beschwerden musste Beat Wicky, Geschäftsleiter des Luzerner Mieterverbands, noch nicht entgegen nehmen. «Die meisten Mieter machen ihr Recht auf 10% Reduktion des Mietzinses geltend. Dann liesse sich der Lärm auch leicher ertragen». Weiter glaubt Wicky, dass die Bauleiter und Verantwortlichen der Baustelle extrem gut mit den Betroffenen kommunizieren. «Bei einer sehr guten Kommunikation ist die Rate der Beschwerden viel geringer», so Wicky.

9. März 2020 - 11:18

Umsatzeinbussen bei den Geschäftern im Hirschmattquartier

Jan Heldstab
veröffentlicht: 20. Oktober 2015 17:35
aktualisiert: 20. Oktober 2015 18:19