Luzerner Gesundheitsversorgung kommt unter Druck

24. November 2015, 05:00 Uhr
Im Kanton Luzern gibt es immer weniger Hausärzte
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Im Kanton Luzern gibt es immer weniger Hausärzte
5. März 2020 - 09:00

Luzerner Hausärzte drohen auszusterben.

David von Moos

Laut dem neuesten Bericht des Regierungsrats droht dem Luzerner Gesundheitssystem Ungemach. Grund dafür ist vor allem der Mangel an Nachwuchspersonal für die medizinischen Berufe. Besonders die Hausärzte bekommen den Nachwuchsmangel zu spüren.

Im Kanton Luzern gibt es immer weniger Hausärzte. Verantwortlich dafür seien Überalterung und fehlender Nachwuchs. Dies schreibt die Regierung im neuesten Planungsbericht zur Gesundheitsversorgung. Gelinge es nicht, den Beruf attraktiver zu machen, werde es zu einem Mangel an Ärzten kommen, warnt Hanspeter Vogler, Leiter Gesundheit beim Kanton Luzern: «Die Lage bei den Häusärzten ist akut. Langfristig droht aber auch ein Fachkräftemangel in der Pflege und sogar bei Spitalärzten.»

Keine neuen Lösungen

Zum Fachkräftemangel enthält der Planungsbericht keine neuen Rezepte. Mit verschiedenen Massnahmen versucht der Kanton seit einiger Zeit, den Beruf des Hausarztes zu fördern. Der Kanton will wie der Bund auf mehr Ausbildungsplätze setzen und Medizinberufe wieder attraktiver machen.

Die bereits angewandten Massnahmen sollen weitergeführt werden. Zu diesen gehören das Praxisassistenzprogramm, die Förderung von Gruppenpraxen, die Schaffung eines Instituts für Hausarztmedizin, die Prüfung eines Masterstudiengangs Medizin sowie die Erleichterung des Notfalldienstes.

Steigende Kosten erwartet

Die Gesundheitsversorgung im Kanton Luzern sei allerdings gut gerüstet für die künftig erwarteten steigenden Patientenzahlen. Der Bevölkerung stehe ein ausreichendes und gutes Angebot zur Verfügung. Mit den geplanten Investitionen der Spitäler gelte dies auch für die Zukunft. Ein Ausbau der Kapazitäten sei punktuell vorgesehen, heisst es im Bericht. Die grössten Herausforderungen blieben laut Regierung die steigenden Kosten und der Fachkräftemangel.

So rechnet die Regierung bis ins Jahr 2023 mit einer Zunahme der Hospitalisierungen um 14 Prozent auf rund 54'000 Fälle und bei den Pflegetagen um zehn Prozent auf 296'000 Tage. 2012 waren im Kanton Luzern rund 40 Prozent der frei praktizierenden Ärzte über 55 Jahre alt.

Der Planungsbericht wird nun dem Luzerner Kantonsparlament zur Kenntnisnahme vorgelegt.

veröffentlicht: 24. November 2015 05:00
aktualisiert: 24. November 2015 05:00