Vernetzt: Trojaner im AKW Gundremmingen
Im Atomkraftwerk im bayrischen Gundremmingen ist in einem IT-System ein Schadcode entdeckt worden. Der Betreiber geht allerdings nicht von einer gezielten Attacke aus. Das AKW liegt rund 120 nordöstlich vom Bodensee.
Entdeckt wurde der Trojaner in einem System, welches Steuerungsprotokolle für die Lademaschine der Brennelemente erstellt. Diese hebt zum Beispiel Brennelemente aus dem Reaktorkern und transportiert sie ins Abklingbecken. Allerdings soll der Computer die Lademaschine nicht direkt steuern. Die Sicherheitstechniker gehen auch nicht von einem gezielten Angriff auf das Kraftwerk aus, insofern es sich um einen herkömmlichen Virus handle, wie er immer wieder auf Büro- oder Privatcomputer auftauche. Unter anderem stellt dieser ungewollte Verbindungen ins Internet her. Wie der Schadcode ins AKW gelangen konnte ist noch nicht geklärt. Möglicherweise habe ein Mitarbeiter den Schadcode auf einem USB-Stick eingeschleust.
In dem 1984 in Betrieb genommenen Atomkraftwerk seien alle Maschinen, welche die sensiblen Anlagen steuern, noch analog, betont der Betreiber. So soll ein Einfluss von aussen verhindert werden. Der betroffene Block B des Kraftwerks muss nach dem deutschen Atomgesetz bis Ende 2017 abgestellt werden.