Kapellbrücke-Inszenierung gestoppt

4. Juli 2016, 08:17 Uhr
Grund dafür seien die hohen Kosten für den Betrieb und den Energieverbrauch

Das Luzerner Wahrzeichen, die Kapellbrücke, erhält nun doch keine neue Beleuchtung. Das Projekt mit Lichtprojektionen werde nicht mehr weiterverfolgt, schreibt die Interessengemeinschaft IG Inszenierung Kapellbrücke in einer Mitteilung.

Geplant waren bewegte Bilder. Wenn jemand über die Kapellbrücke läuft, dann wäre das Licht wie mitgelaufen. Noch im vergangenen Januar machte man Tests für die Inszenierung. Nun stoppt man das Projekt. «Der Projektstopp ist der IG nicht leicht gefallen und wird umso mehr bedauert, als es sich generell um ein künstlerisch überzeugendes Konzept handelt», heisst es in einer Mitteilung der IG Inszenierung Kapellbrücke. Grund dafür seien die hohen Kosten für den Betrieb und den Energieverbrauch. Auch sei ein ganzjähriger Betrieb logistisch ein viel zu grosser Aufwand. Bei Regen könne es ausserdem zu störenden Effekten kommen, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die IG Inszenierung Kapellbrücke zieht trotzdem eine positive Bilanz. Man habe wichtige Erkenntnisse gewonnen, die man bei ähnlichen Projekten wieder verwenden könne. In der Mitteilung heisst es: «Die IG hofft, dass die gemachten Erfahrungen und das gewonnene Know-how von Nutzen sein werden. Sie ist nach wie vor davon überzeugt, dass eine qualitätsvolle und attraktiv beleuchtete Kapellbrücke für Luzern ein Gewinn darstellt, weil damit die Interessen des Tourismus als auch der einheimischen Bevölkerung gleichermassen berücksichtigt werden.»

Das holländische Projekt «Partikel Plan» hätte umgesetzt werden sollen
Im Sommer 2013 hatte die IG Inszenierung Kapellbrücke/Wasserturm einen zweistufigen Wettbewerb ausgeschrieben. Im Rahmen der ersten Etappe gingen insgesamt 43 Bewerbungsdossiers aus dem In- und Ausland ein. Eine siebenköpfige und international zusammengesetzte Jury lud schliesslich neun Teams zum Wettbewerb ein. Die eingegangenen Projekte wurden von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen auf ihre Machbarkeit hin überprüft. Im Sommer 2014 ging das holländische Team Partikel Plan als Sieger hervor. Die Jury attestierte dem Projekt eine überzeugende Verbindung zwischen rücksichtsvollem Umgang mit dem historischen Ensemble und dessen Umgebung, künstlerischem Potential und erfrischender Poesie.

veröffentlicht: 4. Juli 2016 08:01
aktualisiert: 4. Juli 2016 08:17