Opernkrimi «Rigoletto» in einer alten Industrie-Halle - noch bis 2. Dezember

2. November 2016, 11:07 Uhr
Vom 16. Oktober bis 2. Dezember in Emmenbrücke
© Luzerner Theater
Vom 16. Oktober bis 2. Dezember in Emmenbrücke

Das Luzerner Theater geht in die Viscosistadt beim Bahnhof Emmenbrücke und spielt dort, wo früher industriell Garn gesponnen wurde und wo heute ein neues Kapitel Luzerner Stadtgeschichte beginnt, einen Opernkrimi. Im Sinne eines Abschieds vom alten Industriekapitel und eines Willkommenheissens des neuen Standorts der Designhochschule findet die Produktion in Kooperation mit der Hochschule Luzern – Design & Kunst statt. An der Inszenierung des Hausregisseurs Marco Štorman sind Studenten des Studiengangs Video beteiligt, die das Gelände rund um die Pilothalle und das neue Gebäude der Hochschule zum Leben erwecken und in die Aufführung integrieren.

Gespielt wird auf mehreren Stockwerken:

Verdis Oper konfrontiert Wünsche und Bedürfnisse einer Vätergeneration mit den Träumen und dem Aufbruch der Jugend: Rigoletto trägt schwer am Anderssein. Und muss seinen eigenen Abschied von der Welt mitansehen. Er ist in eine fatale Isolierung geraten und zum Narren verkommen.

Allein seine Tochter Gilda ist ein Versprechen für eine Zukunft, die vielleicht besser ist als das Gegenwärtige. Doch wird sie sich nie erfüllen. Gilda verliebt sich in Rigolettos Dienstherrn, den Herzog von Mantua. Und geht für diesen am Ende sogar in den Tod. Rigoletto bleibt allein zurück. Als Relikt einer untergehenden Epoche. Auch der Ausflug des LT in die Viscosistadt ist nach zwei Monaten vorbei: Die Pilothalle, Rigolettos Refugium, wird abgerissen.

Besuch bei Radio Pilatus:

Die beiden Sänger Bernt Ola Volungholen (27, aus Norwegen) und Magdalena Risberg (31, aus Schweden) waren bei Kultur-Redaktorin Carla Keller im Studio und zeigten sich begeistert ob der Produktion, ihrer ersten in Luzern. «Alle sind so voller Energie und Ideen, und der Hauptdarsteller Claudio Otelli rührte mich mit seiner Verschmelzung mit der Rolle echt schon zu Tränen», schwärmte Risberg. Volungholen ergänzte: «Es wird ein positiver Schock für die Zuschauer».

So werden diese am Anfang gleich selber Teil des Stücks, indem sie im ersten Raum auf eine laufende Party treffen. Dort gibt es Süssigkeiten, eine Zuckerwatte-Maschine und Getränke für die Zuschauer, derweil die Sänger festen und singen. Dann geht es auf die Stühle ein Stockwerk weiter oben in der umgebauten Halle («Wir haben durch das Treppenlaufen Knackfüdlis bekommen»). Das Stück kann auf den verschiedenen Etagen (siehe Bild oben) verfolgt werden sowie auf Videoprojektionen.

«Rigoletto» von Giuseppe Verdi wird vom 16. Oktober bis zum 2. Dezember 2016 vom Luzerner Theater in der Viscosistadt in Emmenbrücke aufgeführt. Tickets und mehr Infos gibt es unter http://www.luzernertheater.ch/rigoletto.

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aktualisiert: 2. November 2016 11:07