Seelsorger belästigte Insassin im Grosshof

26. September 2017, 16:37 Uhr
Er versprach ihr Dienstleistungen, wenn er sie sexuell berühren kann

Ein katholischer Seelsorger aus einer Luzerner Gemeinde hat im Gefängnis Grosshof eine Insassin zu sexuellen Handlungen gedrängt. Ausserdem überbrachte er über Jahre heimlich Botschaften von Untersuchungsgefangenen. Nun wurde er zu einer Geldstrafe von rund 20'000 Franken verurteilt. Die Luzerner Staatsanwaltschaft bestätigte entsprechende Recherchen von Tele 1 und Radio Pilatus.

Der fast 65-Jährige hatte zwischen 2011 und 2017 wiederholt Botschaften zwischen Untersuchungsgefangenen im Gefängnis Grosshof in Kriens ausgetauscht. In zwei Fällen versuchte der katholische Seelsorger eine Insassin zu sexuellen Handlungen zu drängen. Er fasste sie über den Kleidern an den Brüsten und an ihrer Vagina an. Er versprach ihr, als Gegenleistung Botschaften zu überbringen, Bussen zu bezahlen sowie eine verkürzte Freiheitsstrafe. Sie sprang gemäss den Akten während den Besuchen des Seelsorgers immer wieder in ihrer Zelle auf, um Sex zu verhindern. Kameras gab es in der Zelle keine.

Bedingte Geldstrafe von 20'000 Franken

Der Seelsorger aus einer Luzerner Gemeinde wurde nun wegen der mehrfachen Vergünstigung und der versuchten sexuellen Handlungen mit einer Gefangenen verurteilt. Die Luzerner Staatsanwaltschaft bestätigte entsprechende Recherchen von Tele 1 und Radio Pilatus. Der fast 65-Jährige muss nun eine Geldstrafe von rund 20'000 Franken bezahlen, falls er in den nächsten zwei Jahren erneut straffällig wird. Zusätzlich muss er eine Busse von rund 4'000 Franken bezahlen.

6. März 2020 - 03:11

64-jähriger Seelsorger wegen versuchter, sexueller Handlungen verurteilt.

Fabian Kreienbühl
veröffentlicht: 26. September 2017 13:32
aktualisiert: 26. September 2017 16:37