Vernetzt: Das musst du über «Meltdown» und «Spectre» wissen

14. Januar 2018, 12:41 Uhr
Gravierende Sicherheitslücken betreffen auch Smartphones
© JacekAbramowicz / pixabay.com
Gravierende Sicherheitslücken betreffen auch Smartphones

«Meltdown» und «Spectre» sind Sicherheitslücken, welche alle Betriebssysteme betreffen, weil sie sich Architekturfehler in den Prozessoren zunutze machen. «Meltdown» macht sich zu Nutze, dass Prozessoren jeweils spekulativ bereits Befehle ausführen die sie für wahrscheinlich halten, um schneller zu sein. Im Zuge dieses Mechanismus kann auf Daten zugeriffen werden, für die der Prozess gar keine Rechte hat. Betroffen davon sind Intel-Prozessoren. Ganz ähnlich liest auch «Spectre» Speicherinhalte aus, auf welche normalerweise nicht zugegriffen werden dürfte.

Wie schlimm ist es?
Das Gefahrenpotential und die Anzahl betroffener Systeme machen diese beiden Sicherheitslücken zu einer grossen Gefahr. Es können höchst sensible Daten aus laufenden Anwendungen gestohlen werden wie Passwörter aus dem Passwort-Manager, E-Mails, Fotos oder Dokumente.

Bin ich betroffen?
Ja. Betroffen sind fast alle PC (Desktop und Notebooks), Mobilgeräte (Smartphones und Tablets) und Cloud-Computing-Systeme. Windows, MacOS wie auch Android und iOS oder Linux. Immerhin gibt es bisher keine Hinweise, dass die Sicherheitslücken auch ausgenützt wurden für kriminelle Zwecke.

Helfen Antiviren-Programme?
Nein, die Sicherheitslücke liegt im Design der Prozessoren. Es handelt sich nicht um einen Virus. Es ist aber denkbar, dass sich Malware und Viren die Sicherheitslücke in Zukunft zunutze machen.

Können Angriffe nachgewiesen werden?
Eher nicht. Die Zugriffe auf den Cache werden im Normalfall nicht geloggt.

Was muss ich tun?
Sofort alle Sicherheitsupdates, welche von den Betriebssystemherstellern angeboten werden (Windows Update etc.) installieren. Es kann nicht schaden, auch die Passwörter sensibler Dienste danach zu ändern. Für den Fall, dass bereits Systeme gehackt wurden.

Wird mein Computer langsamer?
Ja, davon ist auszugehen. Wie sich das im Alltag bemerkbar macht, wird sich allerdings noch weisen müssen. Die meisten Anwender werden wohl kaum Unterschiede spüren.

Weitere Informationen (in Englisch):
https://meltdownattack.com/

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veröffentlicht: 14. Januar 2018 13:00
aktualisiert: 14. Januar 2018 13:00