Massnahme gegen Schwäne in der Kritik

17. Januar 2018, 21:27 Uhr
Tierschützer prüfen eine Beschwerde

Das Seebad Aesch am Hallwilersee, viele Schwäne fühlen sich hier zu Hause. Das ganze Jahr hindurch. Vor allem im Sommer werden sie aber zum Problem. Die geplante Massnahme des Kantons stösst jedoch auf Kritik.

Die weissen Vögel gehören in der Schweiz fast zu jedem See dazu. Vor allem auf dem Hallwilersee gibt es besonders viele Schwäne. Im Sommer im Seebad Aesch ein Problem, wie Roland Aeschbacher sagt. Er ist für die Aufsicht im Seebad zuständig. Das Problem: sie hinterlassen auf der ganzen Wiese ihren Kot. Für Badegäste unangenehm.

Kanton will handeln

Seit Jahren versucht man deshalb die Überpopulation der Schwäne am Hallwilersee in Grenzen zu halten. Aber ein Fütterungsverbot oder Zäune am Ufer haben noch nicht den gewünschten Effekt gebracht. Der Kanton möchte deshalb härter durchgreifen. Er will den Schwänen während der Brut im Frühling Eier wegnehmen oder stechen.

Diese Massnahme sei verhältnismässig, sagt Peter Ulmann, Abteilungsleiter Natur, Jagd und Fischerei beim Kanton Luzern. Sie werde den Zuwachs mit Jungtieren reduzieren und damit das Populationswachstum beschränken.

Tierschützer kritisieren die Massnahme

Diese Massnahme gehe eindeutig zu weit. So die Einschätzung von Maria Jakober des Tierschutzvereins BirdLife. Ob das Problem so gelöst werde, sei aus heutiger Sicht unklar und aus Sicht der Tierschützer problematisch.

Man wisse nie, in welchem Entwicklungsstadium die Föten in den Eiern sind, so Jakober. Es könne gut sein, dass sich die Tiere schon ziemlich weit entwickelt haben. Deshalb sei die Methode sehr fragwürdig. Bei BirdLife setzt man viel mehr auf ein konsequentes und langfristiges Fütterungsverbot.

Fütterungsverbot als Lösung

Für Roland Aeschbacher ist klar: Es muss etwas passieren. Sonst kommen die Leute immer weniger gerne ins Seebad Aesch. Er wünscht sich deshalb, dass die Schwäne an einen anderen Ort gebracht werden oder zumindest an einem anderen Ort fressen können.

Tierschützer prüfen nun, ob sie Beschwerde gegen die neue Massnahme des Kantons einreichen wollen. Geschieht dies, müssen die Badegäste wohl auch nächsten Sommer noch mit den Schwänen auskommen.

veröffentlicht: 17. Januar 2018 20:32
aktualisiert: 17. Januar 2018 21:27