Spange Nord: Die Fronten verhärten sich

16. April 2018, 18:08 Uhr
Luzerner Stadtregierung definitiv gegen den Autobahnzubringer

Der Kanton und die Stadt Luzern sind sich weiterhin nicht einig über den geplanten Autobahn-Zubringer «Spange Nord». Die Luzerner Kantonsregierung hält unmissverständlich an der «Spange Nord» fest, die Luzerner Stadtregierung verlangt nun erstmals, definitiv auf den Autobahnzubringer zu verzichten.

Eine Strasse mit bis zu 28'000 Durchfahrten pro Tag mitten durch ein Siedlungsgebiet sei nicht zielführend, sagt der Luzerner Verkehrsdirektor Adrian Borgula. Das Projekt sei nicht mehr zeitgemäss, daher solle man definitiv auf die Spange Nord verzichten, so Borgula. Gemäss der Stadtregierung Luzern ist eine weitere Entlastung der Innenstadt auch ohne «Spange Nord» möglich.

SP lanciert eine städtische Initiative

Der Kanton sieht das ganz anders und will an der «Spange Nord» festhalten. Nur mit diesem Projekt könne die Agglomeration Luzern vom Verkehr entlastet werden, schreibt der Kanton in einer Mitteilung. Bereits Mitte Dezember vergangenen Jahres hatte die Regierung ihren Willen bekräftigt und dem Parlament einen Planungskredit von 6,5 Millionen Franken vorgelegt. Voraussichtlich in der Mai-Session wird das Kantonsparlament darüber entscheiden. Während sich die Fronten zwischen Stadt und Kanton Luzern verhärten, lanciert die SP Luzern an ihrer Mitgliederversammlung vom 15. Mai eine städtische Volksinitiative gegen die «Spange Nord». Die Stadtbevölkerung solle separat über das Projekt befinden können und ein Zeichen an die Luzerner Regierung senden, heisst es von der SP Stadt Luzern.

«Spange Nord» ist Teil des Bypasses

Das kantonale Projekt «Spange Nord» soll mit dem Nationalstrassenvorhaben «Bypass» dafür sorgen, dass der Verkehr im Raum Luzern flüssiger rollt. So soll der Transitverkehr künftig über die neue Bypass-Autobahn zwischen Emmen und Kriens fahren. Die bestehende A2 soll zur Stadtautobahn umfunktioniert werden. Die 1,8 Kilometer lange zwei- bis vierspurige «Spange» Nord zwischen Schlossberg und Fluhmühle soll den städtischen Verkehr über den neuen Autobahnanschlusses Lochhof rechts der Reuss auf die Stadtautobahn leiten.

6. März 2020 - 01:20

Stadtregierung stellt sich gegen Spange Nord.

Urs Schlatter
veröffentlicht: 16. April 2018 17:35
aktualisiert: 16. April 2018 18:08