CVP Luzern legt sich für 2. Wahlgang nicht fest

3. April 2019, 05:14 Uhr
Für die weitere Regierungsratswahl hat die CVP Stimmfreigabe beschlossen

Die grüne Korintha Bärtsch, die im ersten Wahlgang der Luzerner Regierungsratswahlen viele Stimmen geholt hat, erhält für den zweiten Wahlgang vom 19. Mai keine Unterstützung der CVP und FDP. Die Delegierten von CVP und FDP haben entschieden, für die 34-jährige Stadtluzernerin keine Wahlempfehlung abzugeben.

Die Delegierten der CVP beschlossen am Dienstag in Hildisrieden für die beiden noch freien Sitze Stimmfreigabe. Gleichzeitig sprachen sich die Delegierten der FDP in Inwil dafür aus, die beiden bisherigen bürgerlich politisierenden Regierungsräte Paul Winiker (SVP) und Marcel Schwerzmann (parteilos) im zweiten Wahlgang zu unterstützen.

CVP-Parteisekretär Rico De Bona sagte auf Anfrage, von den 274 Anwesenden hätten sich etwa 90 Prozent für Stimmfreigabe und gegen die Variante Konkordanz (Winiker/Bärtsch) ausgesprochen. In der Diskussion sei fast die ganze Palette möglicher Strategien erörtert worden. Der Entscheid für Stimmfreigabe zeige, wie breit die Partei aufgestellt sei.

FDP will rein bürgerliche Regierung

Klar bürgerlich positionierte sich die FDP. Wie schon vor vier Jahren, empfiehlt sie Winiker und Schwerzmann zur Wahl. Die Delegierten unterstützten am Dienstagabend in Inwil einen entsprechenden Antrag der Parteileitung, wie die FDP mitteilte.

Am Sonntag waren erst drei der fünf Regierungssitze vergeben worden. Unter dem absoluten Mehr blieben Paul Winiker (SVP/bisher), Korintha Bärtsch (Grüne/neu), Jörg Meyer (SP/neu) und Roland Fischer (GLP/neu). Am zweiten Wahlgang werden nur noch Winiker, Schwerzmann und Bärtsch teilnehmen. Weil Bärtsch mehr Stimmen als Meyer machte, wird die SP im zweiten Wahlgang nicht mehr antreten, sondern Bärtsch unterstützen. Die Delegierten der SP unterstützten am Dienstagabend diese Taktik der Parteileitung. Der Entscheid sei mit 70 Ja bei vier Enthaltungen gefallen, sagte Parteisekretär Sebastian Dissler auf Anfrage.

Linken Sitz zurückholen

Die SP-Leitung begründete den Verzicht auf eine eigene Kandidatur im zweiten Wahlgang damit, dass die Kräfte gebündelt werden müssten. Oberstes Ziel sei es, den 2015 verlorenen rot-grünen Regierungssitz wieder zu erlangen. Den gleichen Schritt wie die SP machte auch die GLP. Ihr Regierungskandidat Roland Fischer verzichtet ebenfalls zugunsten von Bärtsch auf ein Teilnahme am zweiten Wahlgang.

Am Sonntag waren die beiden bisherigen CVP-Regierungsräte Guido Graf und Reto Wyss gewählt worden sowie Fabian Peter (FDP), der den frei werdenden Sitz seiner Partei verteidigte.

Quelle: sda

veröffentlicht: 3. April 2019 05:05
aktualisiert: 3. April 2019 05:14