Erneut Klimademos in Schweizer Städten

6. April 2019, 18:43 Uhr
Auch in der Zentralschweiz gingen tausende auf die Strassen

In mehreren Schweizer Städten sind am Samstag erneut zehntausende Menschen für den Klimaschutz auf die Strasse gegangen. In zwanzig Städten hatte die Klimastreik-Bewegung zu den Kundgebungen aufgerufen. So auch in der Zentralschweiz, unter anderem in Zug, Luzern und Sarnen.

Erstmals waren die Demos nicht an einem Freitag, dem Klimastreiktag von Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden. Die Eltern waren explizit eingeladen. Am letzten Grossanlass vom 15. März hatten sich zehntausende von Menschen im ganzen Land und besonders in den Universitätsstädten beteiligt. An der Hofkirche in der Stadt Luzern wurden die Zeiger der Uhr symbolisch auf 5 vor 12 Uhr gestellt, um auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes hinzuweisen. In Luzern nahmen laut den Organisatoren rund 2'500 Menschen an der Demonstration teil.

Demos auf dem Land

Vermehrt finden nun auch Demonstrationen auf dem Land statt. In Sarnen haben sich heute Morgen Punkt 11 Uhr rund 70 Leute versammelt, um gemeinsam auf die Strasse zu gehen. Die Strecke war kurz – die Demonstranten liefen vom Gemeindehaus zum Rathaus. Dabei wurde nur eine Strassenseite beansprucht, daneben fuhren viele Autofahrer unbeirrt weiter durchs Dorf. «Der Klimawandel macht nicht Halt hinter einem Berg. Die Klimapolitik ist national und global, in Obwalden leben zwar weniger Leute, doch auch hier ist das Problem zu spüren», sagt Mirjam Hostetmann aus Sarnen. Sie hat die Klimademo in Obwalden mitorganisiert. Die heutige Demo war die erste im Kanton Obwalden überhaupt, meint sie weiter. Es gab nämlich noch keine Bewilligungsformulare für Demonstrationen, da habe sie selber eines gebastelt.

Etwa eine halbe Stunde dauerte das Ganze, danach haben sich die meisten wieder nach Hause begeben. Darunter waren aber auch einige, die nach Luzern fuhren, um dort weiter an der nächsten Demo mitzulaufen.

Nationaler Klimanotstand gefordert

Landesweit hat die Sorge um den Klimawandel heute rund 50'000 Menschen auf die Strassen getrieben. Die Demonstranten fordern die Anerkennung der momentanen Situation als Klimakrise und den Ausruf des Klimanotstandes. Über 23'000 deutschsprachige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezeichnen diese Forderungen als gerechtfertigt.

veröffentlicht: 6. April 2019 15:04
aktualisiert: 6. April 2019 18:43