Pegasus - Heroes & Champions

12. Juni 2015, 07:00 Uhr

Pegasus hat vor zwei Jahren mit ihrer Debüt-CD eine eindrückliche Kostprobe ihres Könnens abgeliefert. Nach einer langen Konzertreise kreuz und quer durch die Schweiz, auf der die Band u.a. auch für Joe Cocker einheizen durfte, hat sich das Quartett zurückgezogen, um mit Produzent Thomas Fessler an neuen Songs zu basteln. Das Resultat ist leichtfüssiger Pop mit Tiefgang, der den Zauber der Sixties genau so einfängt wie den rauen Rock der 70er Jahre, aber mit beiden Beinen fest im Hier und Jetzt steht. „Heroes & Champions“ ist die Visitenkarte einer Band, die auf der Schwelle zum Erwachsenendasein steht und die Zweifel zwischen Gestern und Morgen in Songs besingt, die unter die Haut gehen.

Manchmal sind es die glücklichen Fügungen, die magische Momente bescheren. Gemeint ist nicht die Fussball-EM 1996, die Sänger Noah mit Gitarrist Simon zusammen führte. Auch an jene Zeit wollen wir nicht zurück erinnern, als die Ur-Pegasusse im Lebensmittelladen des Quartiers auf Stefan trafen, der sich als begnadeter Schlagzeuger entpuppte und heute genau so zum Gelingen beiträgt wie Bassist Gabriel. Das Bieler Quartett mit dem Faible für eingängige Pop-Melodien schaut zwar gerne auf die guten alten Zeiten zurück, schliesslich ist die Band vom Jura-Südfuss schon seit einer halben Ewigkeit zusammen. Durch dick und dünn gehen sie gemeinsam und lassen sich auch auf dem steinigen Weg nach oben nicht

beirren. Pegasus sind positiv eingestellte junge Burschen, die nach vorne schauen.

Dies vermittelt auch die zweite CD „Heroes & Champions“, die sich musikalisch an den Erstling „A Place To Be“ anlehnt, aber aus vielerlei Gründen trotzdem ein Quantensprung bedeutet. Auf den grössten Unterschied zwischen „A Place To Be“ und „Heroes & Champions“ angesprochen, antwortet Noah Veraguth prägnant: „Die Songs der ersten CD sind weisse Musik, die neuen hingegen klingen für mich viel schwärzer. „Heroes & Champions“ ist eine urbane Platte von Musikern, welche die Provinz hinter sich gelassen haben.“ Die Texte erzählen aber auch vom Abschied von der Jugend, vom Loslassen, vom nicht immer ganz einfachen Wechsel in die Welt der Erwachsenen und neuen Erwartungshaltungen. Der Titelsong handelt davon, aber auch andere Texte kratzen unter der Oberfläche von gewöhnlichen Popsongs, „Nothing Left To Say“ zum Beispiel, eine grandiose Leistung. Wer

bei den Songs eine liebevolle Hommage an die Beach Boys (Harmonie!) oder Beatles (Melodien!) heraushört, liegt absolut richtig. Aber Pegasus sind keine Sixties-Retroband, da treffen auch harte Gitarren-Riffs im Stil einer Punkrock-Band auf moderne Hörgewohnheiten.

Wer Pegasus live erleben möchte, kann dies am 4.Mai 2009 im Rahmen der Rose D’Or im Casineum Luzern tun.

Veröffentlichung: 24.April 2009

www.pegasustheband.com

veröffentlicht: 20. April 2009 00:01
aktualisiert: 12. Juni 2015 07:00