FCL-Trainer Mario Frick

«Das Sportliche hat zuletzt kein Schwein interessiert»

Philipp Breit, 4. November 2022, 18:04 Uhr
Mario Frick hätte nichts dagegen, wenn das Sportliche wieder mehr im Zentrum stehen würde.
© KEYSTONE/Urs Flueeler
Nebst allen Turbulenzen rund um den Verein muss sich der FCL weiterhin auch aufs Sportliche fokussieren. Würde es auch neben dem Platz so rund laufen wie auf dem Feld, wären einige FCL-Sorgen vergessen. Mario Frick gibt sich vor dem Heimspiel gegen Winterthur kämpferisch.

Nach dem Sieg gegen GC am vergangenen Wochenende meinte FCL-Trainer Mario Frick noch, er sei froh, wenn die GV vom Donnerstag endlich durch sei. Nun ja, die GV am Donnerstagabend war bekanntlich nicht. Zumindest nicht jene, an der Bernhard Alpstaeg die FCL-Führung abwählen wollte.

«Das ist sicherlich ein Vorteil für uns», meint Frick. «Der volle Fokus liegt nun auf dem Sportlichen. Die Fans werden gegen Winterthur wieder zahlreich dabei sein und wir werden richtig heiss sein, den Sieg zu holen.»

FCW seit Kanterniederlage gegen Luzern wie verwandelt

Ganz so einfach wie noch vor einigen Wochen beim 6:0-Auswärtssieg in Winterthur werden es die Eulachstädter dem FCL wohl aber nicht machen. Seit dieser Niederlage holte der FCW in 6 Spielen 13 Punkte, die letzten drei gewann er jeweils mit 1:0.

«Es scheint so, dass die Winterthurer nach unserem Sieg über die Bücher sind. Sie haben umgestellt auf eine Dreierkette in der Abwehr und haben mit Di Giusto und Burkart zwei Spieler, die über die Seite ordentlich Dampf machen.» Dennoch zweifelt Mario Frick keine Sekunde an der eigenen Mannschaft. «Ich bin überzeugt, wir haben individuell mehr Qualität.»

Frick erwartet «riesen Respekt»

Diesen Qualitätsunterschied sah man beim 6:0-Sieg der Luzerner deutlich. Die Winterthurer waren heillos überfordert mit einem unglaublich spielfreudigen FC Luzern. Ein ähnlich einfaches Spiel erwartet Mario Frick am Samstag aber nicht. «Es wird ein anderer Gegner vor uns stehen als damals. Ein Vorteil kann sicher sein, dass Winterthur einen riesen Respekt vor uns haben wird. Aber natürlich sind sie auch auf Revanche aus und werden aggressiv spielen.»

Der FC Luzern ist so richtig in Fahrt: Er liegt auf Tabellenplatz 3, hat die vergangenen zwei Spiele gewonnen und läuft immer mehr zur Höchstform auf. Vor Hochmut warnt Mario Frick eindringlich. «Momentan sehen wir einfach, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wenn es so gut läuft, kommt natürlich etwas Selbstverständnis hinzu. Wir dürfen keine Bequemlichkeit aufkommen lassen. Denken, es läuft ja so oder so, funktioniert nicht. Wir müssen weiterhin heiss und hungrig sein. Dann kommen auch die weiteren Siege.»

FCL-Offensive läuft auf Hochtouren

Heiss war zuletzt auf jeden Fall die Luzerner Offensive. «Wir haben zuletzt immer drei Tore pro Spiel geschossen, die Offensive läuft richtig gut. Auch weil die Abläufe immer besser passen.» Ein Rezept gegen Winterthur wird Mario Frick in seinem Kopf haben, verraten will er dieses natürlich nicht. «Aber es wird sicherlich viel über das Positionsspiel entschieden und die passenden Abläufe. Wenn wir die Laufwege hinter die Abwehrkette clever machen, dann wird Winterthur Probleme haben.»

Und wenn dann in Zukunft auch wieder mehr über das Sportliche beim FCL gesprochen wird, wäre dies Frick noch so recht. «Das Sportliche, – dass wir Tabellendritter sind und auch in der Jahreswertung auf Platz 3 sind – hat kein Schwein interessiert in der vergangenen Woche. Das stört mich als Trainer natürlich. Ich will, dass wir über das Sportliche definiert werden.»

So wird dies zumindest vorläufig sein. Die verschobene GV der FCL-Holding AG ist jedoch nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Irgendwann wird diese Thematik garantiert wieder aufkommen. Bleibt zu hoffen, dass die Luzerner bis dahin auf dem Platz weiterhin so gut abliefern wie zuletzt.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 4. November 2022 17:14
aktualisiert: 4. November 2022 18:04