FC Luzern

Neuer Rückenwind oder doch nur ein laues Lüftchen?

Philipp Breit, 11. Februar 2022, 22:05 Uhr

Quelle: Tele 1

Hat der Sieg im Cup gegen Biel die Luzerner beflügelt oder ist es bloss ein Rückenwindchen? Fakt ist, dass die Luzerner am Sonntag gegen Sion endlich auch in der Liga zum Siegen finden müssen.

Ausgelassen hüpfen, singen und johlen die Fans mit der Mannschaft. Der 5:0-Sieg im Cup-Viertelfinal gegen Biel tat der geschundenen FCL-Seele gut. Über 105 Tage musste man warten, bis die Mannschaft wieder einmal den Platz als Sieger verliess. Auch der Mannschaft tat das Siegesglück sichtlich gut. Es wurde gelacht, abgeklatscht, sich umarmt.

Auch zwei Tage nach diesem Sieg lebt die Euphorie noch in den Köpfen der Spieler sagt der Luzerner Abwehrspieler Marco Burch. Dass es «bloss» ein Sieg gegen einen Verein aus der Promotion League war, lässt er nicht gelten. «Wir mussten dennoch 5:0 gewinnen. Wir haben versucht, das Spiel souverän zu gestalten und haben jede Minute gekämpft. Daran wollen wir festhalten – nicht nur an der Euphorie des Sieges, sondern auch daran, wie wir im Spiel waren. Das wollen wir weiterziehen.»

Der Glaube an Kampf & Leidenschaft

Burch führte gegen Biel die Mannschaft zum ersten Mal in einem Pflichtspiel als Captain aufs Feld. «Daran lag es sicherlich nicht, dass wir gewonnen haben», sagt er und lacht. Vielmehr seien es die Einstellung, der Wille und die Leidenschaft gewesen, die der FCL an den Tag gelegt hat. Auch wenn der Gegner «nur» Biel hiess.

Mit Sion wartet am Sonntagnachmittag ein deutlich grösseres Kaliber auf den FCL. Nichtsdestotrotz wollen die Luzerner auf dem Biel-Spiel aufbauen. «Die aufgesogene Energie vom Mittwoch müssen wir am Sonntag auf den Platz bringen», betont FCL-Trainer Mario Frick.

«Die Mannschaft hat es sichtlich genossen, gemeinsam mit den Fans den Sieg zu feiern. Mit diesem positiven Erlebnis wollen wir am Sonntag ins Spiel starten.» Es wird um Kampf und Leidenschaft gehen gegen die Walliser. Zum Glück. Denn über diese Attribute verfügt der FCL zweifelsohne. Auch allgemein macht es nicht den Eindruck, dass man beim FCL trotzt der angespannten Tabellenlage den Kopf in den Sand steckt. Warum auch, meint Marco Burch. «Wenn man den FCL kennt, dann weiss man, dass wir nicht so schnell aufgeben. Wir glauben an uns und kämpfen weiter. Die Lage ist wie sie ist, nicht einfach, aber es ist nun mal so. Wir versuchen das Positive zu sehen, weiterzumachen und unser Bestes zu geben.»

«Wir haben Qualitäten, um Sion wehzutun»

Sion-Coach Paolo Tramezzani war am Mittwoch in Biel vor Ort und hat sich persönlich ein Bild des FCL gemacht. Seine Erkenntnisse aus dem Gezeigten wird man am Sonntag sehen. Sicherlich wird Sion versuchen dem FCL nicht zu viele Räume zu bieten, das Pressing früh ansetzen und die Raute im Mittelfeld der Luzerner unter Druck setzen. Der FCL seinerseits stellt sich ebenfalls auf ein kampfbetontes Spiel ein. «Wir werden gut daran tun, uns auf unsere Stärken zu besinnen», so Frick. «Wir haben sicherlich Qualitäten, um Sion wehzutun und diese wollen wir ausspielen».

Wie «schmerzhaft» es für die Walliser am Sonntag in der Swissporarena wird, zeigt sich ab 16.30 Uhr. Dann ist Anpfiff zum Spiel FCL gegen Sion. Dann wird man auch sehen, ob der Cupsieg gegen Biel nun doch Wind in die FCL-Segel geblasen hat oder ob es bloss ein laues Lüftchen war.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 11. Februar 2022 18:20
aktualisiert: 11. Februar 2022 22:05