Denis Simani

«Wir müssen keinen Schoggi-Fussball spielen»

Philipp Breit, 4. Februar 2022, 18:16 Uhr
Dürfte gegen Lugano zu seinem FCL-Debüt kommen: Denis Simani
© KEYSTONE/Urs Flueeler
Von der Tribüne aus hat Denis Simani das FCL-Spiel gegen Basel verfolgt. Seine Spielsperre hat er damit abgesessen und wird am Sonntag nun gegen Lugano wohl sein Debüt in der Startelf geben. Liebe Tessiner, seid gewarnt: Es könnte dreckig werden.

Aggressiv, zweikampfstark und kommunikativ. So beschreibt Mario Frick Denis Simani. Der FCL-Trainer weiss, was er an seinem Innenverteidiger hat. «Er muss der Aggressivleader sein. Er muss diese Rolle leben und auch das Coaching einbringen», so der Auftrag von Frick an Simani. Schon gegen Basel traten die Luzerner deutlich angriffslustiger und zweikampfstärker auf als noch in der Vorrunde. Mit Simani kommt nun noch ein neues Element dazu. «Wir müssen gut stehen. Wir müssen aber auch die dreckigen und ‹grusigen› Zweikämpfe gewinnen. Die Qualität, Tore zu schiessen haben wir immer», führt Simani aus.

Die gegen Basel noch teils lang gespielten Bälle wurden nicht von allen Seiten goutiert. Doch sie gehören zum Fussball-System von Mario Frick. Und es sind keine Entlastungsbälle. Es sind gezielte Angriffe. Bei «schnellen Pfeilen» wie Cumic und Abubakar vorne wäre es verschenkt, wenn der FCL diese Waffe nicht nutzen würde. Zudem ist Abubakar mit dem Rücken zum Tor extrem spielstark. Er kann die Bälle abschirmen, halten und seinen Mitspielern auflegen.

Kopfzerbrechen bei Frick wegen Schulz

Lugano wird erwartungsgemäss jedoch nicht so hoch stehen, wie es Basel noch getan hat. Das Pressing der Luganesi fängt später an, sie basieren ihr Spiel auf einer kompakten Defensive mit schnellem Umschaltspiel. «Entscheidend wird das Positionsspiel sein», so Mario Frick. «Mit unserem Spielsystem der Raute haben wir im Zentrum immer eine Überzahl. Da gilt es die freien Spieler zu finden. Eine gute Präsenz in der Box, rasches Spiel über aussen und das Erzwingen von 1 gegen 1 Situationen wird entscheidend sein».

Mit seiner Gelb-Roten Karte stellt Marvin Schulz Frick vor eine knifflige Entscheidung. Der Liechtensteiner muss im Mittelfeld Schulz ersetzen. «Wir werden sicherlich wieder genau gleich auftreten gegen Lugano mit der Raute. Weil wir uns in diesem System immer wohler fühlen und uns gut zurechtfinden. Aber es ist sicher noch etwas Kopfzerbrechen da, wer Marvin ersetzen soll», gibt Frick zu. Er habe zwar ein, zwei Ideen im Kopf. Diese behält der Trainer aber noch für sich.

Simani hasste Müllers «grosse Klappe»

Zwar hat der Trainer noch nicht verraten, ob Denis Simani denn auch tatsächlich gegen Lugano spielen wird. Doch dies scheint nun definitiv ein offenes Geheimnis zu sein. Alles andere als ein Beginn von Simani gemeinsam mit Marco Burch in der Innenverteidigung käme überraschend. Denis Simani ist froh, Marco Burch neben sich zu haben. Die beiden verstünden sich gut auf dem Platz und er fühle sich wohl neben dem Obwaldner. Wohl fühlt sich Simani auch beim Gedanken daran, hinter sich Marius Müller im Tor zu haben. Er gibt zu: «Ich habe es immer gehasst, wenn er gegen uns gespielt hat», sagt Simani und lacht. Warum? «Weil er die unmöglichsten Bälle gehalten hat. Und eine grosse Klappe hat». Mittlerweile schätzt Simani die «grosse Klappe» von Müller, da dieser seine Vorderleute extrem gut coache. «Seine Anweisungen sind Gold wert.»

So hoffentlich auch gegen Lugano. Die Luzerner müssen die guten Ansätze bestätigen, den spielerischen Aufwärtstrend unter Mario Frick fortsetzen, damit endlich wieder einmal über drei Punkte gejubelt werden kann. Erst zum zweiten Mal in dieser Saison.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 4. Februar 2022 18:16
aktualisiert: 4. Februar 2022 18:16