Trotz vielen Gegentoren

«Wir wollen Fussball spielen, wem es nicht passt, soll Rugby schauen!»

Tobias Hotz, 15. April 2021, 18:10 Uhr
Trotz vielen Gegentoren ist Stefan Knežević von der Spielidee Celestinis überzeugt.
© KEYSTONE/Urs Flueeler
Noch am Dienstag konnte der FCL über den Einzug in den Cup-Halbfinale jubeln. Am Samstag heisst der Alltag aber wieder Abstiegskampf. Im Spiel auswärts gegen St. Gallen gilt es, sich etwas Luft zum Barrage-Platz zu verschaffen.

Über 250 Kilometer liegen zwischen dem Stadio di Cornaredo in Lugano und der Heimstätte des FC St.Gallen. Etwa gleich weit auseinander liegen die jeweiligen Bedeutungen der beiden FCL-Spiele in dieser Woche. Machte man in Lugano den drittletzten Schritt zum womöglich ersten Titel seit fast 30 Jahren, kommt es am Samstag in St.Gallen zu einem Abstiegskampf.

Nur wegen des schlechteren Torverhältnisses liegt das stark aufspielende Vaduz noch auf dem unbeliebten Barrage-Platz und nicht die Luzerner. St.Gallen seinerseits hat bloss einen Punkt mehr auf dem Konto. FCL-Trainer Fabio Celestini versucht die Situation auch gar nicht schönzureden. «Es ist ein Spiel im Abstiegskampf und fertig.» Auch für den FCL-Verteidiger Stefan Knežević ist trotz Cup-Halbfinale klar, was es geschlagen hat. «Der Einzug ins Halbfinale ist schön und gut, doch für uns ist die grösste Priorität die Meisterschaft.»

Trotz vielen Gegentoren an Spielidee festhalten

Es ist kein Geheimnis: Der Schwachpunkt des FCL liegt in der Defensive. 49 Gegentreffer sind deutlich zu viel. «Es liegt zum Teil an der Konzentration aller Spieler und dass wir eine sehr offensive Mannschaft sind», so Knežević. Die Mannschaft sei daher nach eigenen Ballverlusten anfällig auf schnelle gegnerische Angriffe. Doch Knežević ist dennoch überzeugt von der Spielidee seines Trainers. «Ich und das Team unterstützen die Philosophie. Wir wollen Fussball spielen und wem das nicht passt, soll Rugby schauen.»

Damit der FCL weniger Gegentore kassiert, muss es dem FCL gelingen, die vielen individuellen Fehler abzustellen – oder in den Worten von Celestini: «Mehr mit dem Kopf als mit dem Herz verteidigen.»

Am Samstag treffen zwei Teams aufeinander, die von ihren Trainern mit klaren Spielideen auf den Platz geschickt werden. Die Mannschaft von Peter Zeidler versucht den Gegner intensiv zu attackieren und so die gegnerische Mannschaft im Aufbauspiel zu Fehlern zu zwingen. «Wir wollen nach fünf Pässen ein Tor schiessen. Dies wird gegen St.Gallen schwer, da sie sehr schnell pressen», analysiert Trainer Celestini.

Geling es dem FCL die eigenen Fehler abzustellen, ist gegen das kriselnde St.Gallen ein Befreiungsschlag sehr wohl möglich. Der FCL muss verhindern, dass er in dieser Saison in Schönheit stirbt und am Schluss auf dem Barrage-Platz landet oder wie FCL-Verteidiger Knežević sagt: «Von mir aus können wir auch mal einfach 1:0 gewinnen.»

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 15. April 2021 17:56
aktualisiert: 15. April 2021 18:10