Nur 5 Kränze

Kein Innerschweizer Tag am Brünigschwinget – Festsieg geht an Giger

Anita von Rotz, 31. Juli 2023, 13:30 Uhr

Quelle: Tele 1

Bis zur Mittagspause hat alles noch gut ausgesehen aus Innerschweizer Sicht. Dann kam Gang 5 und alle Innerschweizer Hoffnungen patzten. Schlussendlich standen die Thurgauer Teamkollegen Samuel Giger und Domenic Schneider im Schlussgang. Giger holt sich schliesslich den Festsieg. Für die Innerschweiz gab es nur fünf Brünigkränze.

Die fünf Innerschweizer Kränze (von gesamthaft 20) sind definitiv eine dürftige Ausbeute. Waren doch die Innerschweizer bis am Mittag fast schon dominant vertreten an der Spitze der Rangliste. Der Morgen lief beispielsweise für Pirmin Reichmuth absolut nach Plan. Er startete mit zwei Blitzsiegen. Nach jeweils nicht Mal einer Minute nach Beginn des Ganges lagen seine Gegner auf dem Rücken. Zuerst bodigte er im Anschwingen Thomas Sempach und danach Philipp Roth mit einer platten 10.

«Je kürzer die Gänge, desto besser»

Im dritten Gang hatte Reichmuth dann ein wenig länger zu kämpfen. Der Berner Fabio Hiltbrunner hielt den Zuger auf Trab: «Er ist ein junger Schwinger, den ich noch nicht gekannt habe», so Reichmuth. «Er hat angegriffen und mich etwas überrascht.» Dies reichte jedoch nicht, um ihn aus dem Konzept zu bringen. Mit der zwischenzeitlichen Führung in der Mittagspause war der Zuger natürlich zufrieden: «Es ist mir einfach gegangen. Aber planen kann man das nie. Je kürzer die Gänge sind, desto besser.»

Nach dem Mittag bekam es Reichmuth mit Matthias Aeschbacher zu tun. Der Gang endete gestellt und die Chancen auf den Schlussgang sanken. Im 5. Gang liess sich der Zuger dann von Bernhard Kämpf auf den Rücken legen. Die Enttäuschung war ihm ins Gesicht geschrieben.

Wicki verletzt sich am Ellenbogen

Auch Joel Wicki startete gut ins Geschehen auf dem Brünig. Der Sörenberger bezwang zuerst Armon Orlik und dann Bernhard Kämpf mit je einer 9.75 auf dem Notenblatt. Im dritten Gang hatte der Schwingerkönig sichtlich Mühe mit seinem Gegner Michael Moser. Der Berner fordert den König und bringt ihn auch in Bedrängnis. Beim schlussendlich gestellten Kampf hat sich Wicki gar verletzt. Er verlässt das Fest in der Mittagspause. Laut den Schwingfestverantwortlichen hat sich Wicki am rechten Ellenbogen verletzt. Eine Innerschweizer Hoffnung weniger auf Platz also.

Weitere Innerschweizer bis am Nachmittag gut auf Kurs

Für den Romooser Urs Doppmann begann der Brünigschwinget mässig gut. Er stellte seinen ersten Gang gegen Ivan Thöni. Danach drehte er jedoch mächtig auf und holte sich drei Siege und somit die zwischenzeitliche Führung nach vier Gängen gemeinsam mit Samuel Giger. Noe van Messel war ebenfalls gut drauf auf dem Brünig. Er begann das Fest gleich mit einer glatten 10. Danach folgten zwei weitere Siege und ein Gestellter bis zum Ende des vierten Ganges. Dann kam für beide der verflixte 5. Gang. Van Messel patzte gegen Fabian Staudenmann, Doppmann scheiterte am Vorjahressieger Adrian Walther.

Joel Ambühl, der Schlussgangteilnehmer des ISAF in Dagmersellen, war ebenfalls in Topform. Nach vier Gängen reihte er sich auf Rang zwei ein. Zudem konnte er den starken Berner Fabian Staudenmann im dritten Gang ausbremsen und holt einen Gestellten heraus. In der Mittagspause sagte Ambühl: «Ich wusste: Mit zwei gewonnenen Gängen gibt es vor dem Mittag noch einen harten Brocken. Fabian schwingt sehr gut. Von meiner Seite hat es alles gebraucht.» Danach lief es aber auch für Ambühl nicht mehr. Er bekam es im 5. Gang mit Samuel Giger zu tun. Er hielt zwar solid stand, konnte eine Niederlage aber nicht verhindern. Mit diesem Sieg holte sich Giger die Schlussgangteilnahme.

Thurgauer Schlussgang

Dort traf Samuel Giger dann auf seinen Thurgauer Teamkollegen Domenic Schneider. Giger machte mit seinem Freund kurzen Prozess und bodigte diesen beim ersten Angriff. Glücklich und zufrieden sei er nun, sagte er im Siegerinterview: «Es war zwar komisch gegen einen guten Freund im Schlussgang zu stehen, aber der Sieg ist natürlich schön.»

Es ist das erste Mal, dass der 25-Jährige auf dem Brünig triumphieren konnte. Damit macht er sich automatisch zu einem grossen Favoriten beim absoluten Höhenpunkt der diesjährigen Schwingsaison, dem Unspunnen-Schwinget. Dieser findet in einem Monat in Interlaken statt.

Quelle: PilatusToday

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 30. Juli 2023 07:31
aktualisiert: 31. Juli 2023 13:30