Zentralschweiz

Aufpassen beim Wandern – Wege sind oft noch schneebedeckt

Zentralschweiz

Aufpassen beim Wandern – Wege sind oft noch schneebedeckt

Lara Abderhalden, 27. März 2022, 07:55 Uhr
Sicht auf den Vierwaldstättersee vom Bandweg am Pilatus zwischen Fräkmüntegg und Klimsen. (Archiv)
© Luzerner Zeitung
Bis zu 20 Grad zeigte das Thermometer Mitte Woche an und auch am Wochenende soll die Sonne überwiegen. Da in tiefen Lagen kein Schnee mehr liegt, holen viele die Wanderschuhe aus den Schränken. In der Zentralschweiz sind aber viele Wanderwege noch im Schnee.

«Oberhalb von 700 Metern liegt bei uns noch Schnee.» Stefan Gwerder ist Geschäftsleiter der Schwyzer Wanderwege. Er rät derzeit noch von Wanderungen in die Berge ab. «Es herrscht noch voller Skibetrieb und beispielsweise auf dem Stoos haben wir eine geschlossene Schneedecke.» Dort, wo die Sonne hin scheint, seien die Wege teilweise zwar frei, aber die Instandsetzung erfolge erst im Mai. «Mitte bis Ende Mai geht die eigentliche Wandersaison los, dann werden die Wanderwege für den Sommer bereit gemacht.»

Wer sich bereits jetzt die Füsse vertrampeln will, erkundigt sich am besten bei den lokalen Tourismusregionen über die Zustände der Wanderwege.

Gefährliche Schneebrücken über den Bächen

Hubert Flüeler ist Bezirksleiter in Alpnach, er ist für die Wanderwege im Gebiet Pilatus zuständig. Aktuell liege auf dem Pilatus noch Schnee. «Es gibt aber eine Möglichkeit, auf den Pilatus zu wandern.» Der Weg führe von Lütholdsmatt über Langenmatt durch ein Tobel zu Fräkmünt und dann hoch zum Pilatus. Man laufe dabei allerdings auf einer Schneedecke. Lawinenhänge sollen gemieden werden. «Dieser Weg ist mit Wanderschuhen begehbar, aber man muss ihn kennen.» Er selbst gäbe zu den Wanderwegen am Pilatus gerne Auskunft.

Gefährlich seien aktuell auch Schneebrücken über den Bächen. «Diese sieht man nicht, deshalb ist ein Sturz in einen Bach möglich.» Offiziell sind alle Wanderwege im Pilatusgebiet noch geschlossen. «Die Tafeln liegen auf dem Boden. Jeder, der jetzt wandern geht, tut das auf eigene Verantwortung», sagt Flüeler.

Umkehren, wenn Gefahr erkennbar ist

Andreas Lehmann, Geschäftsleiter der Luzerner Wanderwege, rät: «Wichtig ist, umzukehren, wenn die Gefahr klar erkennbar ist und die Wanderung nicht auf Biegen und Brechen durchzuziehen.» Die Wanderwege im Flachland bieten sich bereits jetzt für Wanderungen an. Er nennt als Beispiel eine Wanderung von Buttisholz nach Hellbühl.

Auch in Luzern werden die Bergwanderwege im Frühling, wenn kein Schnee mehr liegt, von den Gemeinden kontrolliert. «Insbesondere die technischen Hilfsmittel wie Ketten oder Leitern sind aktuell zu kontrollieren und unterhalten.»

In Uri müsse vor allem die Lawinensituation im Auge behalten und beurteilt werden, sagt Priska Herger, Wanderleiterin der Urner Wanderwege. «Auch wenn einem der Schnee weit weg vorkommt, können Lawinen bis weit ins Tal reichen», sagt Herger. Die gesperrten Wanderwege seien auf der Seite der Urner Wanderwege ersichtlich. Teilweise seien auch Passtrassen noch gesperrt.

Priska Herger empfiehlt derzeit noch markiere Winterwanderwege zu benutzen oder eine (geführte) Schneeschuhtour durchzuführen.

(abl)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 27. März 2022 07:55
aktualisiert: 27. März 2022 07:55