Alarmzeichen

Die Luzerner Wasserpolizei klärt auf: So verhältst du dich auf rauer See richtig

7. November 2023, 13:06 Uhr
Der Vierwaldstättersee kann bei Sturm sehr ungemütlich werden. (Symbolbild)
© keystone
Bei starkem Wind und rauem Seegang erleuchten die Sturmwarnlampen auf dem Vierwaldstättersee. Zu diesem Zeitpunkt sollte sich niemand auf dem Wasser aufhalten. Doch wie verhältst du dich, wenn das Wetter plötzlich umschlägt und du in einen unerwarteten Sturm gerätst?

Böen von 60 bis 80 Kilometern pro Stunde fegten am vergangenen Sonntag über den Vierwaldstättersee. Trotz Sturmwarnung kam es zu einem tödlichen Unfall. Ein 75-jähriger Kanufahrer geriet in Seenot und kenterte. Doch wie können solche Unfälle vermieden werden und wie verhält man sich im Ernstfall richtig? Im Interview mit der Luzerner Wasserpolizei:

Was waren die Gefahren bei diesem tödlichen Unfall?

Am Sonntag herrschte auf dem Vierwaldstättersee aufgrund des starken Windes ein rauer Seegang. Entsprechend der Wetterverhältnisse wurden auch die Sturmwarnleuchten aktiviert, welche Bootsfahrer und andere Wassersportler darauf hinweisen, dass ein Sturm aufzieht und man sich an Land begeben sollte.

Werden die Gefahren auf den Seen unterschätzt?

Es wird immer wieder beobachtet, dass es auf und im Wasser zu gefährlichen Situationen kommt. Gerade im Sommer kommt es teils zu gefährlichen Situationen, wenn viele Personen die Gewässer nutzen. Dies können beispielsweise heikle Situationen zwischen Schwimmerinnen und Schwimmern und Schiffen sein, Stand-up Paddler, die sich nicht an die Regeln halten oder etwa alkoholisierte Bootsfahrerinnen und Bootsfahrer, die sich selbst und andere gefährden. Zu Unfällen kommt es aber glücklicherweise nur selten.

Gibt es Empfehlungen, ab wann man nicht mehr mit dem Kanu auf dem See unterwegs sein soll?

Sobald eine Starkwind- oder eine Sturmwarnung zu sehen ist, sollte man das Gewässer mit einem Kleinboot unverzüglich verlassen. Da solche Warnungen teils erst im Verlaufe einer Fahrt auf dem Vierwaldstättersee aufkommen können, sollte immer eine Schwimmweste dabei sein. Idealerweise wird diese auch bei ruhigem Wasser getragen.

Was sind Alarmzeichen und wie erkennen Kanufahrer oder andere mögliche Gefahren im Voraus?

Vor jeder Aktivität auf einem Gewässer sollte man vorgängig die Situation gut abklären. Dazu gehört, den Wetterbericht anzuschauen, mögliche gefährliche Stellen im Gewässer anzuschauen, entsprechende Ausrüstung dabei zu haben und die eigene Ausrüstung vorgängig auch zu überprüfen. Ebenfalls ist es empfehlenswert, jemanden über die Pläne zu informieren. Wo geht man in welches Gewässer, welche Route ist geplant und wo soll das Gewässer wieder verlassen werden.

Im Ernstfall: Wie sollte man sich verhalten, wenn man bereits auf dem Wasser ist und die Situation gefährlicher wird?

Sofern dies möglich ist, sollte man sich unverzüglich an Land begeben. Ist dies nicht möglich, haben Schwimmwesten eine Pfeife, mit der man auf sich aufmerksam machen kann. Wenn vorhanden, kann auch mit dem Mobiltelefon die Notrufnummer 117 gewählt werden.

(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 7. November 2023 12:17
aktualisiert: 7. November 2023 13:06